Q2 2017: Konjunkturverlauf gibt Zinsen Auftrieb
Die Weltwirtschaft setzt ihre Erholungsphase fort. Die Produktion in den Industrieländern wächst kräftig, die Inflation beginnt zu steigen. Die Drehzahl erhöht auch die Wirtschaft in der Eurozone, wo die Arbeitslosigkeit auf ein Achtjahrestief zurückging. In Deutschland ist der Geschäftsklimaindex im April unerwartet kräftig um 0,5 auf 112,9 Punkte gestiegen. Das Münchner IfoInstitut geht deshalb für 2017 insgesamt von einem BIP-Wachstum von 1,5 und für 2018 von 1,8% aus. In diesem Umfeld hat die Rendite der zehnjährigen deutschen Bundesanleihe wieder deutlich angezogen. Auch in Frankreich hat sich die Stimmung markant aufgehellt. Die Konsumstimmung war im April so gut wie seit 2007 nicht mehr. Zudem dürfte die Wirtschaft 2017 um 1,6% wachsen (2016: 1,1 %) und Stellen schaffen. Die Erwerbslosenrate könnte bis Ende 2017 auf 9,4% zurückgehen. Auch Spanien boomt. Im Juni sank die Arbeitslosenquote auf ein Achtjahrestief.
Weniger expanisve Geldpolitik
Der Europäischen Zentralbank (EZB) könnten die guten Wirtschaftsdaten Anlass bieten, um das umstrittene Kaufprogramm von Staatsanleihen schrittweise auslaufen zu lassen. Das fordert die Bankenbranche schon seit längerer Zeit und damit eine weniger expansive Geldpolitik.