Pucks statt Tulpen und Tomaten
Gute Aussichten für den Bau einer neuen Eis- und Sportarena für den Zürcher Eishockey-Club ZSC Lions: Eine Machbarkeitsstudie zeigt, dass ein Stadion am vorgesehenen Standort in Zürich-Altstetten möglich ist. Allerdings sind noch nicht alle Fragen geklärt.
Quelle: siehe schwarz Linien
So käme das neue Stadion zu liegen
Die ZSC Lions verfügen nicht wie andere Eishockey-Clubs über ein Heimstadion: Sie sind im Hallenstadion eingemietet. Wegen anderer Veranstaltungen wie Konzerten kommt es oft zu Terminkollisionen. Deshalb mussten die Lions wichtige Champions-League-Spiele in Rapperswil SG austragen. Für das sportliche und wirtschaftliche Überleben sei ein eigenes Stadion zentral, betonten die Verantwortlichen immer wieder. Sowohl das Hallenstadion als auch der ZSC könnten besser wirtschaften, wenn sie selbst über ihre Termine bestimmen könnten. Das neue Stadion wäre keine Konkurrenz zum Hallenstadion, sondern eine Ergänzung.
Wie eine Machbarkeitsstudie zeige, sei eine Realisierung der Eis- und Sportarena auf dem Grundstück „Untere Isleren“ in Zürich-Altstetten sei sowohl städtebaulich als auch bautechnisch möglich, hiess es heute an der gemeinsamen Medienkonferenz des Stadtzürcher Hochbaudepartements und des ZSC. Finanziert, gebaut und betrieben würde das neue Stadion von den ZSC Lions. Die Stadt würde auf dem Gebiet „Untere Isleren“ ein 28’000 Quadratmeter grosses Grundstück im Baurecht abgeben. Allerdings muss dieses Areal, das zwischen Bahngeleisen und Autobahn liegt, noch umgezont werden. Aus diesem Grund werden sich Kantons- und Stadtparlament noch mit dem Projekt befassen müssen.
Erste Spiele frühestens ab 2017
Unter dem Vorbehalt allfälliger Rechtsmittelverfahren müsste es laut Verantwortlichen möglich sein, dass die ZSC Lions in der Saison 2017 erstmals ihre Tore in der neuen Arena schiessen. Wie ZSC-CEO Peter Zahner versicherte, werde es „kein Luxustempel“. Das neue Stadion soll „funktional und stimmungsvoll“ sein, so Zahner. Es wird maximal 25 Meter hoch und 10’000 bis 12’000 Zuschauern Platz bieten. Wegen des Grundwassers kann allerdings nur ein Stockwerk unter die Erde verlegt werden. Obwohl es sich um ein komplexes Vorhaben handle, habe man gute Lösungsansätze gefunden bezüglich Erschliessung, Sicherheit, Verkehr und Energie, sagte Zürichs Hochbauvorsteher André Odermatt.
Als nächster Schritt muss nun der Businessplan weiter ausgearbeitet werden: Die Frage der Wirtschaftlichkeit des geplanten Stadions ist noch offen. „Sie ist jedoch der eigentliche Knackpunkt“, sagte Hans-Peter Schwald, Vizepräsident der ZSC Lions. Erklärtes Ziel des Projekts sei es, dass der Betrieb selbsttragend sein müsse.
Vorgesehen ist eine Eis- und Sportarena ohne Mantelnutzung. Über die möglichen Kosten wurden zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Angaben gemacht.
Ärger bei den Familiengärtnern
Das neue Stadion sorgt nicht nur für Begeisterung: Der Familiengartenverein Altstetten-Albisrieden wehrt sich gegen das geplante Eishockey-Stadion. Er hat über 15’000 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt und dem Stadtrat übergeben. Damit soll verhindert werden, dass 120 der insgesamt 300 Schrebergärten der Arena weichen müssen. Wie es an der Medienkonferenz hiess, ist man mit den betroffenen Schrebergarten-Pächtern im Gespräch. Die Atmosphäre sei konstruktiv, zudem seien den Betroffenen Alternativen in der Nähe angeboten worden. (mai/sda)