Pritzkerpreis für Rafael Aranda, Carme Pigem und Ramon Vilalta
Nachdem am Wochenende die Oscars verliehen worden sind, ist gestern nun mit dem Pritzker-Preis der „Oscar“ der Architektur verliehen worden. Heuer geht er gleich an ein ganzes Team, an Carme Pigem, Rafael Aranda und Ramon Vilalta vom spanischen Büro RCR Arquitectes.
Das Trio arbeitet seit über dreissig Jahren zusammen – in einer ehemaligen, umgebauten Giesserei im katalanischen Olot. Mehrheitlich entwerfen Pigem, Aranda und Vialta öffentliche Bauten. Die Bandbreite ist gross, sie reicht von Museen über Aufführungsstätten oder Bibliotheken bis hin zu Restaurants oder Sportanlagen. Sie befinden sich vor allem in Spanien, Frankreich und Belgien.
Die Bauten erfüllten „auf bewundernswerte und poetische Weise“ die Anforderungen, welche die Architektur in Sachen Ästhetik, Funktion und Handwerkskunst von alters her stelle, schreibt die Jury in ihrer Begründung. Was das Büro dabei von anderen unterscheide, sei die Tatsache, dass ihre Bauten einen starken lokalen Bezug hätten und gleichzeitig universell seien. „Die Ausrichtung der Gebäude, die Wahl der Baumaterialien und die Geometerie sind immer so ausgelegt, dass die natürliche Umgebung betont und gleichzeitig in die Architektur miteinbezogen wird.“ Weiter führt die Jury aus, dass die Projekte „stets die Frucht einer gut eingespielten Zusammenarbeit“ sind und sich immer in den Dienst der Gemeinschaft stellen.
Der „Oscar“ der Architektur geht mit dem diesjährigen Pritzker-Award zum zweiten Mal nach Spanien, nachdem Rafael Moneo 1996 den Preis erhalten hat. Ebenfalls schon zwei Mal ist er an Schweizer Architekten verliehen worden: an Peter Zumthor (2009) und Herzog & de Meuron (2001). Am meisten pritzkerpreisgekrönte Architekten befinden sich in den vereinigten Staaten. Einer dieser sieben ist der 2005 ausgezeichnete Tom Mayne – der Architekt des in Vals geplanten Wolkenkratzerhotels. (mai)