Power-to-X könnte die CO2-Quelle Verkehr umkrempeln
Um die CO2-Emissionen der Schweiz zu senken, könnten Power-to-X-Verfahren eine Schlüsselrolle spielen. Diese wandeln überschüssigen Strom aus erneuerbaren Quellen in flüssige oder gasförmige Energieträger um. Forschende haben das Potenzial von Power-to-X für die Schweiz untersucht.
Quelle: Paul Scherrer Institut / Jörg Roth
Das neue Weissbuch Power-to-X, das PSI-Forschende gemeinsam mit Kollegen von sechs Schweizer Hochschulen und Forschungsinstitutionen vorstellen, beschäftigt sich mit den Perspektiven von Power-to-X.
Bis zu einer Million Personenwagen in der Schweiz könnten künftig mit durch Power-to-Gas-Verfahren erzeugtem Methan angetrieben werden. Das ist eines der Fazits aus einem Weissbuch, dass Forschende der Empa, des Paul-Scherrer-Instituts (PSI) und weiterer Forschungsinstitutionen der Eidgenössischen Energieforschungskommission CORE vorgelegt haben.
Darin untersuchten die Wissenschaftler das Potenzial in der Schweiz, Stromüberschüsse aus erneuerbaren Quellen zu nutzen, um elektrische Energie in chemische Energieträger wie Wasserstoff, Methan oder flüssige Kohlenwasserstoffe umzuwandeln. Am Donnerstag, 4. Juli,präsentierte Christian Bach von der Empa, Mitautor des Weissbuchs, die Ergebnisse am Symposium für nachhaltige Mobilität in der Umwelt Arena Schweiz in Spreitenbach AG.
«Die CO2-Emissionen dieser Million Autos würden gegenüber Benzinfahrzeugen um 70 bis 90 Prozent reduziert», liess sich Bach in einer Mitteilung zum Symposium zitieren. Zur Herstellung des Methans durch Power-to-Gas-Verfahren werde der Atmosphäre nämlich gleich viel CO2 entzogen, wie bei der Verbrennung wieder freigesetzt werde.
Power-to-X-Verfahren können aber nicht nur CO2-Emissionen senken, sondern auch die Abhängigkeit der Schweiz von Energieimporten senken, berichtete Markus Friedl von der Hochschule für Technik Rapperswil, der ebenfalls am Weissbuch beteiligt war, am Symposium.
Die Kernidee hinter Power-to-X-Verfahren ist, Überschüsse in der Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen –namentlich im Sommerhalbjahr –zur Erzeugung anderer Energieträger zu verwenden.Aus diesen liesse sich wiederum Strom erzeugen, wenn die Produktion aus erneuerbaren Quellen dem Bedarf hinterherhinkt, namentlich in der Nacht und im Winterhalbjahr. (sda/pb)
Das Weissbuch und die vollständige Studie gibt es unter:www.sccer-hae.ch