Pleitegeier kreist überm Baugewerbe
Über 1826 Unternehmen musste seit Januar ein Konkursverfahren eröffnet werden. Besonders oft war der Pleitegeier im Bau- und Gastgewerbe sowie in Handwerksbetrieben anzutreffen. Gleichzeitig sanken die Neugründungen von Firmen um fünf Prozent.
Der Wirtschaftsinformationsdienst Bisnode D&B hat das Insolvenzrisiko verschiedener Branchen in den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres analysiert. Dazu hat man die Anzahl der Insolvenzen im Verhältnis zum Bestand an Firmen in der jeweiligen Branche betrachtet. Demnach ist das Baugewerbe nach wie vor die grösste Pleitebranche. Aber auch im Gastgewerbe, bei Handwerksbetrieben sowie im Landverkehr und der Logistik gebe es auffällig viele Insolvenzen. Selten Besuch vom Pleitegeier bekommen die Immobilienbranche, Holdings sowie Unternehmens- und Steuerberatungen.
Insgesamt kam es in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres zu 1826 Eröffnungen von Konkursverfahren. Gegenüber dem Vorjahr ist dies eine Zunahme um vier Prozent. Auf Regionen bezogen sank die Zahl der Insolvenzen in der Südwestschweiz um acht und im Tessin um sechs Prozent. In sämtlichen Regionen der Deutschschweiz stiegen die Konkurse hingegen an.
Weniger Neugründungen
Was Firmen-Neugründungen betrifft, so ist eine Abnahme um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Von Januar bis Mai sind dieses Jahr 16‘678 Unternehmen neu ins Handelsregister eingetragen worden. Die stärkste Abnahme verzeichnet Bisnode D&B im Kanton Tessin. „Insgesamt scheint aktuell das wirtschaftliche Klima von den Unternehmern als nicht besonders günstig eingeschätzt zu werden, denn die Anzahl der Neugründungen ist ein Indikator deren Stimmung“, schreibt der Wirtschaftsinformationsdienst.
In Bezug zum Bestand an Firmen in der jeweiligen Branche gab es im Maschinenbau, im Handwerk und bei den Personalvermittlern besonders viele Neugründungen. Wenig interessant seien dagegen offenbar die Holz- und Möbelindustrie und der Grosshandel. (pd/mt)