Planschen im Schilf
Hintergrund-Artikel zum Projekt:
"Badefreuden zwischen Schilf und Seerosen" Ausgabe 16, 2010
Online-Artikel vom 26.April 2010:
Abstimmung in Riehen BS
Schwimmen zwischen Schilf und Seerosen
Das Riehener Naturbadprojekt nach Entwürfen von Herzog & de Meuron ist einen Schritt weiter: Das Stimmvolk hat die nötige Zonenplanänderung klar gutgeheissen. Vor der Referendumsabstimmung hatte sich vor allem die SVP gegen das Projekt am Schlipf stark gemacht.
Das frühere Gartenbad am Fuss des Schlipf-Hügels hatte 2007 der Zollfreistrasse weichen müssen. Für das Naturbad- Projekt ist 2008 ein Projektierungskredit von 570'000 Franken im Einwohnerrat ohne Gegenstimme abgesegnet worden. Das für das neue Freibad ins Auge gefasste Areal ist heute teils der Bauzone 2a, der Grünzone sowie der Zone für Nutzungen im Öffentlichen Interesse (NÖI) zugeteilt. Für die Badi wird das ganze Areal in die NÖI verlegt. Weil es zudem in einer Gewässerschutzzone liegt, wäre dort kein übliches Freibad mit Chlorwasser möglich.
Trotz des klaren Mehrs der Riehener Stimmberichtigten dürfte der Streit um das Naturbad in eine weitere Runde gehen. Im Gemeinderat freut man sich darüber, dass nun für das Naturbad mit dem Ja eine Grundlage geschaffen wurde. Riehen würde mit dem neuen Bad der ganzen Region eine Alternative zu den klassischen Schwimmbädern bieten, findet Gemeinderat Matthias Schmutz. Beim überparteilichen Komitee „Nein zum Naturbad“ hält man der Freude auf der Gemeinde entgegen, das Volk habe über eine Zonenplanänderung abgestimmt und nun werde der Bau eines Naturbades am Schlipf möglich. Viele Stimmbürger hätten ja gesagt, weil sie ein öffentliches Bad in Riehen wollten, wird Karl Schweizer vom Komitee im der „Mittellandzeitung“ zitiert. Er hält eine kombinierte Lösung mit einem Naturbad und einer traditionellen Badi am gleichen Ort für möglich. „Ich werde mich dafür einsetzen, dass ein Kompromiss gefunden wird“ sagte Schweizer gegenüber der „Basler Zeitung“. Es sollten alle Bedürfnisse „adäquat“ befriedigt werden können.
Nach dem Zonen-Ja soll der Einwohnerrat noch im laufenden Jahr den Baukredit vorgelegt bekommen. Gerechnet wird mit Gesamtbaukosten von 9,2 Millionen Franken. Dank einer Zollfreistrasse-Entschädigung von 2,5 Millionen Franken sowie Lotteriegeldern von 1,3 Millionen Franken bleiben der Gemeinde Nettokosten von rund 5,4 Mio. Franken. (mai/sda)