16:51 BAUBRANCHE

Pipeline soll Totes Meer retten

Weil das Tote Meer schrumpft, bilden sich immer mehr Hohlräume im Untergrund, die schliesslich einbrechen. Diese sogenannten Dolinen können Durchmesser von bis zu 40 Metern und Tiefen von bis zu 25 Metern erreichen. Mittlerweile gibt es beim salzigsten Gewässer der Erde rund 4000 solcher Sinklöcher. Eine Pipeline zum Roten Meer soll Abhilfe schaffen.

Grund für diese Entwicklung ist der Umstand, dass der Jordan – der Hauptzufluss des Toten Meeres – immer intensiver von seinen Anwohnern genutzt wird. Das heisst, es fliesst weniger Wasser ins Tote Meer und als Folge davon sinkt der Meeresspiegel, und zwar durchschnittlich einen Meter pro Jahr. Zuletzt trocknet der Salzsee aus.

Die Hohlräume oder vielmehr die Dolinen entstehen, weil mit dem sinkenden Meeresspiegel an vielen Stellen vermehrt salzarmes Grundwasser in den Boden eindringen kann. Wie das Wissenschafts-Newsportal scinexx.de berichtet, löst dieses Wasser die Salzablagerungen im Grund nach und nach auf. In der Folge bilden sich Hohlräume, die zuletzt einstürzen. Wer auf solch unsicherem Grund unterwegs ist, lebt gefährlich. So musste unter anderem schon die Hauptstrasse zwischen Israel und Eilat gesperrt werden, weil sie wegen solcher Hohlräume fünf Zentimeter abgesackt war.

Um das Schwinden des Toten Meers aufzuhalten, haben nun Israel und Jordanien vergangenen Februar ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet. Sie wollen umgerechnet zirka 240 Millionen Franken in Kanäle und in eine rund 200 Kilometer lange Pipeline investieren, die das Tote Meer mit Wasser aus dem Roten Meer versorgen.

Dennoch, verbessern lässt sich die Situation nur schwer, aber dafür sorgen, dass sie sich nicht verschlimmert, schon: „Man kann die Dolinen nicht aufhalten“, sagte Hanan Ginat gegenüber dem Newsportal news.discovery.com, sie ist Geologin am Dead Sea and Arava Research Center, wo das Phänomen der Sinklöcher schon seit Jahren erforscht wird. Wer Strassen, Gebäude und andere Bauwerke plane, solle Rücksicht auf die Dolinen nehmen und die Erkenntnisse des Centers bei seinen Bauvorhaben mit einbeziehen. (mai)

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