Pfahlbauten beim Zürcher Opernhaus entdeckt
Auf der Baustelle des neuen Parkhauses beim Opernhaus Zürich sind Archäologen auf mehrere tausend Jahre alte Kulturschichten gestossen. Nun soll eine Rettunsgrabung vorgenommen werden. Deshalb verzögert sich der Bau des Parkhauses um ein Jahr.
Quelle: zvg
So stellte man sich im 19. Jahrhundert das Leben der Pfahlbauer vor.
Den aussergewöhnlichen Fund machten Fachleute bei archäologischen Sondierungsarbeiten. Diese wurden parallel zu den laufenden Bauarbeiten für das neue Parkhaus Opéra vorgenommen. Dabei stellte sich heraus, dass der Boden mehrere Siedlungsphasen mit Pfahlbaudörfern der Stein- und Bronzezeit birgt. Laut der Eidgenössischen Denkmalpflegekommission handle es sich um einen Fund von internationaler Bedeutung, heisst es in der Mitteilung weiter. Der Verzicht auf eine Rettungsgrabung käme ihrer Meinung nach dem "undokumentierten Verlust eines potenziellen Unesco-Welterbes" gleich.
Weil es sich beim Fundort um einen sogenannten Feuchtboden handelt, ist er besonders wertvoll: Hölzer, Geweihe, Knochen, Pflanzen, Speisereste, ja selbst Textilien werden unter diesen Bedingungen nämlich bestens konserviert. Die Stadtarchäologie plant nun innert kürzester Zeit ein Team von rund 40 Fach- und Grabungsleuten anzustellen. Die Planungen für die Grabungen liefen bereits auf Hochtouren.
Die Kosten für archäologischen Arbeiten schätzt die Stadt auf rund zwöl Millionen Franken. Für die Rettungsgrabungen hat der Stadtrat einen dringlichen Kredit von sechs Millionen Franken bewilligt, ein Kredit über weitere sechs Millionen Franken soll zu einem späteren Zeitpunkt dem Gemeinderat vorgelegt werden. (sda)