Personalmangel auf dem Bau in den USA
Die Erholung am US Immobilienmarkt führt zu steigenden Immobilienpreisen und wieder zu mehr Bauaufträgen. Um dem steigenden Auftragsvolumen zu genügen, fehlen vielen Bauunternehmen die Arbeitskräfte.
Der US-Liegenschaften-Markt erfreut sich einer deutlichen Belebung. Die während der Finanzkrise um durchschnittlich bis zu 35% gefallenen Immobilienpreise animieren nicht zuletzt auch Migranten zum Erwerb einer Liegenschaft. Dazu kommt, dass viele sich vom klassischen Anlagebereich enttäuscht abgewendet haben und nun in einem preislich attraktiver gewordenen Marktumfeld nach preiswerten Immobilien suchen, die mehr "fassbare" Sicherheit bieten als Finanzprodukte.
Trotz anziehender Baukonjunktur bleiben aber die Margen im Bausektor gedrückt. Die Unternehmen sind (noch) nicht in der Lage, Löhne wie vor der Rezession zu bezahlen. So liegt der Durchschnitts-Stundenlohn in Kalifornien gegenwärtig bei 11 Dollars /SFR 10.50). Dazu kommen noch gestiegene Preise für Baumaterialien.
Vor der Rezession waren alleine in Kalifornien 945'000 Menschen im Baugewerbe tätig. Gut vier Jahre später waren es noch 544'000, das heisst 42 Prozent weniger. Seither stieg die Beschäftigung wieder um 14 Prozent auf 620'000 Menschen.
Der aussergewöhnlich lange dauernde Abschwung, war mehr als eine blosse Baisse der Baukonjunktur. Viele Bauarbeiter waren gezwungen, sich grundsätzlich zu verändern. Sie suchten neue Jobs auch in anderen Branchen, so im schnell wachsenden Energie-Sektor, zum Beispiel bei Öl-Unternehmen, die überdies noch besser bezahlen. (mai)