Ostermundigen will wachsen: Verdichten statt neues Bauland einzonen
Ostermundigen soll wachsen und grüner werden. Und zwar ohne, dass dafür neues Bauland eingezont werden muss. Der Gemeinderat hat seine Vorschläge für die neue baurechtliche Grundordnung der Gemeinde verabschiedet. Ab dem 8. Mai läuft die öffentliche Mitwirkung.
Die Ortsplanungsrevision "O’mundo" ermögliche Wachstum, ohne einen einzigen Quadratmeter neues Bauland einzuzonen, heisst es in der Medienmitteilug des Gemeinderats. Es gebe genügend Areale und Gebiete, die sich für eine Entwicklung nach innen eigneten. Neuer Wohn- und Arbeitsraum soll vor allem durch Verdichtung des Zentrums entlang der Bernstrasseund rund um den Bahnhof geschaffen erden. An diesen mit dem öffentlichen Verkehr bestens erschlossenen Lagen ist das Potenzial für die bauliche Entwicklung laut Gemeinderat am grössten.
Derweil solle in den dörflichen Quartieren die grosszügigen Grünflächen vor unerwünschten Eingriffen geschützt werden. Dadurch seien diese künftig weniger unter Druck. Des Weiteren soll neu die bisher nur für bestimmte Areale wirksame Grünflächenziffer für alle Wohnzonen gelten. Sie schreibt einen minimalen Grünflächenanteil von 55 Prozent pro Parzelle vor. Dies gilt für Neu-, An- und Ersatzbauten. Ausserdem sollen im Ort Quartierplätze und kleine Parks entstehen. "Die Ortsplanungsrevision will ermöglichen, dass naturnahe, grüne Räume
die Gemeinde durchziehen und Fusswege die verschiedenen Quartiere feinmaschig miteinander verbinden", schreibt der Gemeinderat.
ÖV, Fussverkehr und Velos im Fokus
Die Bevölkerung soll sich auf den Strassen und in den Quartieren gerne bewegen, aufhalten und austauschen. "Ostermundigen soll auch in Zeiten des Klimawandels ein Ort mit hoher Lebensqualität sein", so der Gemeinderat weiter. Im Gegenzug erhalten die Grundeigentümerschaften mehr Spielraum bei Neu- und Ausbauten. Dies betrifft vor allem das Bauen in die Höhe respektive die Anzahl Geschosse.
Daneben priorisiert die Gemeinde künftig eine nachhaltige, ortsverträgliche Mobilität. Ziel ist es, den Mehrverkehr im Zuge des Siedlungswachstums mit dem Öffentlichen Verkehr, Fuss- und Veloverkehr aufzufangen. Die Erreichbarkeit für den motorisierten Individualverkehr bleibe aber gewährleistet. Der Gemeinderat schätzt das Ostermundigens Bevölkerung insgesamt bis 2040 vonheute 18'400 auf 20'400 Personen (+11 Prozent) anwächst. Gleichzeitig rechnet er mit rund 1'090 zusätzlichen Arbeitsplätzen.
Die öffentliche Mitwirkung der Ortsplanungsrevision "O?mundo" läuft vom 8. Mai bis zum 1. Juli 2024. Interessierten können sich schriftlich zu den Vorschlägen äussern. (sda/mai)