Osram erhöht Preise für Sparlampen
Gleichzeitig mit dem Verkaufsverbot für 60-Watt- Glühbirnen in der Schweiz und in der EU erhöht der Leuchtmittelhersteller Osram ab 1. September die Preise für Energiesparlampen. Wie Konzernchef Martin Goetzeler gegenüber der „Financial Times Deutschland“ erklärte, liegen die Preiserhöhungen im Schnitt bei 20 bis 25 Prozent.
Vom Aufschlag betroffen sind Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen. In der Schweiz steigen die Preise um 10 bis 15 Prozent, wie es bei Osram Schweiz auf Anfrage der sda hiess. Die Preiserhöhung tritt per 1. Oktober in Kraft. Begründet wird die „ausserordentliche Preisanpassung“ mit einem drastischen Preisanstieg bei den seltenen Erden, die als Rohstoff benötigt werden. „Die zunehmende globale Knappheit dieser Materialien hat zu einer Kostenexplosion geführt“, schreibt Osram Schweiz einem Brief an seine Kunden. Auch die Wechselkursentwicklung vermöge den Kostenanstieg nicht zu kompensieren. Hintergrund des Preisanstiegs bei den seltenen Erden ist die gestiegene Nachfrage sowie die restriktive Exportpolitik Chinas, das fast alle Abbaugebiete kontrolliert, wie Goetzeler sagt. Deshalb rechnet er mit mit Preissteigerungen in der gesamten Branche. Osram arbeite an Prozessen, um seltene Erden über Recycling zurückzugewinnen.
Ab 1. September dürfen in der Schweiz und in der EU keine herkömmlichen Glühbirnen mit mehr als 40 Watt in den Handel kommen. Damit wird die Nachfrage nach Energiesparlampen voraussichtlich deutlich ansteigen. In der Schweiz sind die 100-Watt-Birnen bereits seit zwei Jahren verboten, seit einem Jahr 75-Watt-Birnen ebenfalls. Bis Ende 2012 sollen alle herkömmlichen Glühbirnen verschwinden. Eine Energiesparlampe mit 12 Watt entspricht einer 60- Watt-Birne. Befürworter argumentierten bisher, die wesentlich teureren Energiesparlampen wären nicht nur effizienter, sondern wegen ihrer längeren Haltbarkeit letztlich auch günstiger. Allerdings halten Kritiker dagegen, dass dies für viele Haushalte nicht zutrifft. (mai/sda)