Ökologischer Strom aus Wasser und Alkohol
Strom aus Wasser und Alkohol – das könnte dereinst möglich sein. Forscher der ETH Zürich haben ein neues Molekühl entwickelt, das in Brennstoffzellen zur Gewinnung von Strom aber auch zur Umwandlung von CO2 in Treibstoff genutzt werden kann.
Das Molekül dient dabei als so genannter Katalysator. Wird es mit einem Mix aus Alkohol, Methanol und Wasser beigefügt, reagiert es zu molekularem Wasserstoff und CO2. Dabei wird Energie freigesetzt, die als Strom genutzt werden kann. Die Wissenschaftler können sich verschiedene Anwendungen vorstellen: So liesse sich ihr Katalysator etwa als aktive Komponente in Elektroden einer Brennstoffzelle einsetzen. „Damit könnte man ein Gemisch aus Wasser und Methanol direkt als Flüssigbrennstoff zur Stromproduktion einsetzen“, erklärt Hansjörg Grützmacher, Professor am Loboratorium für anorganische Chemie, im Onlinemagazin der ETH, „ETHlife“.
Möglich sei diese Anwendung, weil die Reaktion mit dem Katalysator sauber ablaufe und keine unerwünschten Nebenwirkungen entstünden. Bisherige Katalysatoren sind laut „ETHlife“ auf die Dauer ineffizient gewesen, weil das Nebenprodukt Kohlenmonoxid als Gift die Katalysatoren gehemmt hat. Grützmacher rechnet damit, dass der Katalysator bald angewandt werden kann, beispielsweise in Mikrobrennstoffzellen als Stormquelle für Uhren. Allerdings müssen die nötigen metallorganischen Brennstoffzellen erst noch entwickelt werden.
Chemische Reaktionen in beide Richtungen
Das Besondere an den Katalysatoren ist aber, das sie chemische Reaktionen in beiden Richtungen produzieren können: Aus CO2 könnte unter Beigabe von molekularem Wasserstoff auch Methanol hergestellt werden, der als Treibstoff verwendet werden kann. Auch diese Reaktion – die Hydrierung von CO2 – sei bisher bei hoher Temperatur und hohem Druck durchgeführt worden, erklärt Grützenmacher gegenüber „ETHlife“. Zudem haben laut dem Wisssenschaftler bestehende Methoden nur eine geringe Ausbeute. (mai)