Ökologische Lärmschutzwände: Mit Lehm gegen Lärm
Lärmschutzwände aus Lehm sind eine ökologische, günstige Alternative zu herkömmlichen Lärmschutzwänden. Dies ist das Resultat eines Forschungsprojekts eines Teams der FH St. Pölten und der TU Wien, das die Verwendung von Lehm für Lärmschutzwände zum Thema hatte.
Quelle: Wolbert Marten/TU Wien
Lärmschutzwände aus Lehm sollen auf nachhaltige Weise vor dem Krach dröhnender Autobahnen und vorbeibrausender Züge schützen.
„Besonders bei Bauwerken mit geringer mechanischer Belastung, wie etwa Lärmschutzwänden, ist Lehm als Baustoff vielversprechend“, sagt Hirut Grossberger, Projektleiterin am Carl Ritter von Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung der FH St. Pölten.
Für die Studie untersuchte sie zusammen mit ihrem Team, inwiefern und wie gut sich unterschiedliche Lehmbautechniken für Lärmschutzwände im Schienenverkehr eignen. Dazu entwickelten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entsprechende Prototypen und achteten dabei auf ein effizientes Herstellungsverfahren: So wurde zum Beispiel der Erdaushub, der beim Bau einer Bahnstrecke anfällt, direkt für den Bau der Lärmschutzwände verwendet. Dies, soll die Transportwege verringern, Ressourcen schonen sowie Energieverbrauch und Emissionen einsparen helfen.
Lärmschutzbauten werden aus statischen Gründen breiter als bisherige
Ergebnis des Forschungsprojektes: Lehm sei als alternativer Baustoff für Lärmschutzwände aus technischer, bahnbetrieblicher und juristischer Sicht geeignet, ist in der Medienmitteilung zu lesen. „Die Lärmschutzbauwerke werden aus statischen Gründen zwar wesentlich breiter und schwerer als bisherige Systeme, sind aber dennoch im Regelgleisquerschnitt unterzubringen“, erklärt Grossberger. „Sie können neben umwelttechnischen Vorteilen dank ihrer langen Lebensdauer unter Umständen auch kostengünstiger genutzt werden als herkömmliche Schallschutzwände.“
Bis die Lehmlärmschutzwände aber in der Praxis Anwendung finden, dürfte es noch etwas dauern. Wie der Medienmitteilung zu entnehmen ist, bedarf es noch einiger Forschungsarbeit. Insbesondere das Verhalten des Bauwerkes unter dynamischer Dauerbeanspruchung im Echtbetrieb sei bis dato unbekannt. Damit solches geklärt werden kann, empfiehlt das Team, Prototypen entlang von Eisenbahnstrecken bauen. (mai/mgt)