Ökohülle für Stockholmer Wolkenkratzer
"Strawscraper" oder vielmehr "Strohkratzer" nennen die Architekten des schwedischen Büros Belatchew Arkitekter ihr Projekt: Sie wollen ein Hochhaus in Stockholm mit zahllosen Halmen umhüllen, damit sich seine Fassade als Windkraftwerk nutzen lässt.
"Piezoelektrizität beschreibt das Auftreten einer elektrischen Spannung an Festkörpern, wenn sie elastisch verformt werden», kann man auf Wikipedia über das physikalische Phänomen nachlesen. Dieses soll sich Stockholms künftiger "Strohkratzer" zu nutze machen. Zwar steht das künftige Gebäude bereits, doch der Söder Torn aus der Feder von Henning Larsen soll eine neue Hülle erhalten, die ihn in eine gigantische Bürste oder vielmehr einen Pfeifenputzer der Superlative verwandelt: Die Architekten von Belatchew Arkitekter schlagen vor, die Fassade des Hochhauses mit zahllosen Halmen aus flexiblem Polymer und einem piezoelektrischen Innern zu versehen. Fährt der Wind durch die Fassade, generieren die Megafasern Strom.
Verglichen mit traditionellen Windturbinen habe diese Technik den Vorteil, dass sie keinen Lärm verursache und die Tierwelt nicht störe, erklären die Architekten. Ausserdem genüge eine leichte Brise, damit die Halme anfingen Energie zu generieren. Neben dem Strom soll der Turm aber noch mehr bieten: Die Architekten wollen ihn um ein Restaurant samt Aussichtsplattform erweitern, die einen spektakulären Blick zwischen den wogenden Halmen hindurch gewährt. (mai)