Norman Foster baut auf dem Mond
Geht es nach der Europäischen Weltraumbehörde (ESA) baut Norman Foster nicht nur auf der Erde sondern auch auf dem Mond. Sie hat sich mit Industriepartnern und dem Büro des britischen Stararchitekten zusammen getan, um abzuklären, ob der Bau einer Mondbasis mittels eines 3D-Druckers möglich ist. Als Baustoff soll das lockere Oberflächengestein des Erdtrabanten dienen, weil es frei verfügbar ist und nicht von der Erde zur „Baustelle“ transportiert werden muss.
„Terrestrische 3D-Druck-Technologie hat ganze Strukturen geschaffen“, sagt Laurent Pambaguian Projektleiter bei der ESA. Daher liege es nahe, abzuklären, ob sich ein solcher Ansatz auch für den Bau einer Mondbasis eignet. Norman Fosters Büro hat dazu mit Partnern ein Vier-Personen-Haus konzipiert, für welches ein röhrenförmiges Grundmodul per Rakete zum Mond befördert wird. Ist es an seinem Ziel angekommen, wird aus einem Ende der Röhre eine Kuppel geblasen. Sie bildet das Untergerüst für die igluartige Station. Mit Hilfe von robotischen 3D-Druckern wird sie schichtweise mit Regolith – lockerem Oberflächengestein des Mondes – überzogen, bis es eine stabile, schützende Struktur bildet. Laut Foster + Partners sind die so errichteten Mauern stabil genug, um die Bewohner vor Meteoriten, Gammastrahlung und starken Temperaturschwankungen zu schützen.
Die Mauern oder vielmehr die Struktur aus Regolith verfügt über einen hohlen zellularen Aufbau, der Schaumstoff ähnelt. Dies soll sie besonders soll sie ohne die Zugabe von viel Bindemittel stabil machen. Als „Baugrund“ hat sich die ESA für einen Standort beim Mond-Südpol entschieden, weil dort praktisch ständig Licht ist und sich die Temperaturschwankungen in Grenzen halten.
Derartige 3D-Drucktechnologie soll die Eroberung des Weltraums vorantreiben. Darauf setzt allerdings nicht nur die ESA: So will die NASA beispielsweise Raumschiffen mit aus Regolith gedruckten Hitzeschilden die Rückkehr zur Erde ermöglichen. (mai/mgt)