Noahs Arche strandet in den USA
Ein Themenpark mit Noahs Arche und einem Turm zu Babel soll im US-Bundesstaat Kentucky Familien nicht nur Vergnügen bieten, sondern auch Gross und Klein für die Bibel begeistern. Doch dem Projekt weht ein eisiger Wind entgegen.
Quelle: zvg
Noahs Arche soll Besucher anlocken.
Anstatt um Neandertaler, Cromagnon und Co. geht es im „Creation Museum“ in Petersburg im US-Bundesstaat Kentucky um Adam und Eva. Die religiöse Vereinigung „Answers in Genesis“ erzählt dort die Geschichte der Erde und ihrer Bewohner nach ihren eigenen Vorstellungen. Die Vereinigung folgt dabei dem sogenannten Kreationismus: Die Anhänger dieser Theorie nehmen die biblische Schöpfungsgeschichte wörtlich. Zudem sind sie klare Gegner der klassischen Evolutionstheorie. Sie haben in den letzten Jahren vor allem in den Staaten immer wieder für hitzige Diskussionen gesorgt, weil sie verlangten, den Kreationismus in die Lehrpläne zu integrieren. Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen, gründete „Answers in Genesis“ schliesslich das Museum.
Doch das reicht ihnen nicht. Jetzt will „Answers in Genesis“ mehr: Mit „Ark Encounter“ planen sie einen Themenpark. Er soll seinen Besuchern die Bibel nahe bringen. Unter anderem will man dort eine Arche Noah errichten, in der lebende Tiere hausen. Des Weiteren soll ein 30 Meter hoher Turm zu Babel und ein Dorf aus der Zeit Jesus nachgebaut werden. Gegen das extravagante Bauvorhaben regt sich allerdings heftiger Widerstand bei den Medien und bei der besorgten Bevölkerung. Sie fürchten, dass „Ark Encounter“ das Image ihres Bundesstaats schädigt und dass der Park gleichzeitig Wasser auf den Mühlen der religiösen Rechten giessen wird. Der Grund: Der biblische Vergnügungspark soll nämlich mit Steuergeldern unterstützt werden. (mai)