Neues Solothurner Energiegesetz deutlich angenommen
Im Kanton Solothurn soll die Energie künftig effizienter und klimaschonender genutzt werden. Der Solothurner Kantonsrat hat nach intensiver Debatte die Totalrevision des Energiegesetzes beschlossen und verschiedene Änderungsanträge der SVP abgelehnt.
Mit 78 Ja zu 19 Nein wurde am Mittwoch das
neue Energiegesetz deutlich angenommen. Vorausgegangen waren eine intensive
Debatte und Abstimmungen über verschiedene Änderungsanträge.
Weitgehend einig war sich der Kantonsrat,
dass das seit 30 Jahren geltende Energiegesetz des Kantons Solothurn erneuert
werden muss, um es an die aktuelle Energie- und Klimapolitik anzupassen. Der
Entwurf für ein neues Energiegesetz setze den Fokus auf Anreize, Förderung und
Eigenverantwortung, hiess es.
«40 Prozent unseres Energieverbrauchs ist
im Gebäudebereich und dies macht einen Drittel des CO2-Ausstosses aus», sagte
Regierungsrätin Brigit Wyss (Grüne). Der Kanton müsse deshalb in diesem Bereich
handeln.
Edgar Kupper (Mitte) verlangte, dass
grundsätzlich die Gemeinden Baubewilligungsbehörde für den Bau grosser Wind-
und Solaranlagen bleiben sollen. Es gehe nicht an, die Rechte der Gemeinden zu
beschneiden und den Bau von Windanlagen «auf Teufel komm raus» zu fördern. Sein
Antrag wurde mit 44 zu 51 Stimmen abgelehnt.
Keine Chancen hatten verschiedene Anträge
der SVP, die teilweise von der FDP unterstützt wurden. Die SVP wollte zum
Beispiel keine zusätzlichen Vorgaben zur Eigenstromerzeugung bei Neubauten,
weil die Mindestanforderungen des Bundes dazu ausreichend seien.
Kein Verbot von Öl-Heizungen
Das neue Gesetz verzichtet auf ein Verbot
von fossilen Heizungen. Um die nationalen Ziele beim Ersatz von Öl- und
Gasheizungen trotzdem zu erreichen, sind verbindliche CO2-Zielwerte vorgesehen.
Diese seien einzuhalten, wenn eine fossile Heizung neu installiert oder eine
bestehende Heizung ersetzt werde.
Verboten werden fest installierte,
elektrische Widerstandsheizungen. Um die Elektro-Mobilität zu fördern, werden
Ladestationen mitfinanziert. Neubauten müssten zudem so eingerichtet werden,
dass eine späterer Einbau von Ladestationen problemlos möglich sei.
Im Jahr 2018 hatte das Stimmvolk eine frühere Vorlage für ein neues Energiegesetz mit einem Nein-Stimmen-Anteil von 70,5 Prozent wuchtig abgelehnt. Das gescheiterte Gesetz hatte unter anderem vorgesehen, dass zentrale Elektroboiler in Wohnbauten bis 2030 hätten ersetzt werden müssen. (sda)