Neues Leben für alte Mauern
Die Altstadt von Fez soll ein neues Gesicht erhalten: Eine Kombination aus Neubauten, restaurierten baulichen Kleinoden und ein Spazierweg entlang des Al-Jawhir-Flusses sollen dem Quartier neues Leben einhauchen.
Quelle: zvg
Bei den Neubauten orientierten sich die Architekten an der traditionellen Bauweise der Umgebung.
Die verwinkelten Gassen und malerischen Häuser der Medina von Fez wurden vor rund 30 Jahren zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt. Trotzdem hat sich seither im Herzen der marokkanischen Königsstadt wenig getan: Manche Bauten um den Platz Lalla Yeddouna sind mittlerweile so verfallen, dass sie nicht mehr gerettet werden können, andere bedürfen einer dringenden Renovation. Das soll sich nun ändern. Im Auftrag der Agence du Partenariat pour le Progrés und der Agence pour le Dévelopement de la Ville de Fès soll allzu Baufälliges abgerissen und ersetzt, historisch und architektonisch Wertvolles in Stand gesetzt werden.
Allerdings will man das Viertel nicht nur in baulicher Hinsicht erneuern. Handwerksbetriebe, die umweltbelastende oder industrielle Tätigkeiten ausüben, ziehen in einen Komplex ausserhalb der Altstadt. Dadurch entsteht Raum für Gastrobetriebe, Geschäfte, Wohnungen und Dienstleistungsbetriebe. Parallel dazu sind im erneuerten Quartier Massnahmen für Junge und Alte geplant. Für die architektonische Umsetzung zeichnet das Londoner Büro Mossessian & Partners verantwortlich: Neben mit bunten Kacheln versehenen Neubauten, deren Form Bezug auf die traditionelle, lokale Architektur der Umgebung nimmt, ist ein Fussweg entlang dem Al-Jawahir-Fluss geplant, der durch das Viertel fliesst. Auch sonst wollen die Architekten auf Bewährtes zurückgreifen: Bei der Belüftung setzen sie auf Wind, Schatten und Dicke der Mauern. (mai)