14:44 BAUBRANCHE

Neues Kunstmuseum in L.A. von Zumthor-Projekt abhängig

Teaserbild-Quelle: Bild: zvg

Der überarbeitete Entwurf von Peter Zumthor für ein Kunstmuseum in Los Angeles wurde letzten Sommer bekannt. Neu ist, dass Sammler Nicolas Berggruen gegenüber ein weiteres Museum für seine eigene Kollektion bauen will. Falls die Finanzierung des Zumthor-Projekts zustande kommt.

Es klingt schon ein wenig verwirrend, doch laut Kunstsammler Nicolas Berggruen steht und fällt das neue Kunstmuseum in Los Angeles, das seine gesamte Sammlung aufnehmen soll, mit der Finanzierung des LACMA-Neubaus, berichtete die Süddeutsche Zeitung am Montag. Die bedeutende Kollektion des Karstadt-Eigentümers beinhaltet unter anderem Werke von Andy Warhol, Jeff Koons, Sigmar Polke und Bruce Nauman und ist derzeit zum grössten Teil in Depots eingelagert.

Berggruen arbeitet nach eigenen Angaben bereits seit einigen Jahren eng mit dem Los Angeles County Museum for Modern Arts (LACMA) zusammen. Als Vorstandsmitglied finanziert der Wahlkalifornier bereits den Kauf von Werken, möchte aber gerne auch ein eigenes Museumsgebäude für das LACMA errichten. Das sei nicht so leicht, so der Sammler, da die Museen in den Vereinigten Staaten ausschließlich durch Philanthropen finanziert.

Bereits die LACMA-Pläne von Rem Koolhaas scheiterten seinerzeit an den hohen Kosten. Für den Fall, dass LACMA das nötige Kleingeld dieses Mal zusammen bekommt, soll nun mit dem Schweizer Architekten Peter Zumthor ein neues Museum gebaut werden. Berggruen will dem Vernehmen nach dann gegenüber für LACMA ein Museum für zeitgenössische Kunst bauen und seine Kunstsammlung dorthin schenken.

Gegenüber dem Charlottenburger Schloss in Berlin hatte die Sammlung von Heinz Berggruen, der als jüdischer Flüchtling nach dem Krieg in seine Heimatstadt zurückkehrte, lange ihren Stammplatz und war nebst seinem kauzigen Mäzen, eine der kulturellen Attraktionen. Im Jahr 2000 kaufte die deutsche Bundesregierung 165 bisher als Leihgabe zur Verfügung gestellte Werke von Picasso, Klee, Matisse, Cézanne und Giacometti für 253 Millionen Mark. Mit dem Tod von Heinz Berggruen im Jahr 2007 wurde der Salon Berggruen Geschichte, die Erben stellten dem Museum jedoch weitere Werke zur Verfügung.

Nach einem Architektenwettbewerb im Jahr 2008, den die Architekten Kühn Malvezzi gewannen, blieb der Bau von Friedrich August Stüler, der bisher eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen der klassischen Moderne beherbergte, von 2011 bis März 2013 wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Der Anbau, den ebenfalls oben genannte Architekten entwarfen, wurde im März 2013 eröffnet und nur sechs Monate später wegen Feuchteschäden wieder zugesperrt. Die Baumassnahme kostete die deutsche Bundesregierung 7,6 Millionen Euro. Wie der Tagesspiegel am 5. Februar berichtete, gibt es derzeit keinen Wiedereröffnungstermin. Auch die Sanierungskosten stünden noch nicht fest.(tw)

Lesen Sie dazu auch Peter Zumthors Seerose für Los Angeles vom 7. Juni 2013.

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