19:41 BAUBRANCHE

Neuer Eigentümer für Splügens Lawinengalerie gesucht

Teaserbild-Quelle: Adrian Michael, CC BY-SA 3.0, Wikimedia

Vor wenigen Jahren aufwendig saniert, will sie Graubünden jetzt abgeben: die still gelegte, über 170-jährige Lawinengalerie auf dem Splügenpass.

Auf der Nordseite des Splügenpasses zieht sich die Lawinengalerie über eine Strecke von 312 Metern als eleganter, grauer gemauerter Streifen der Strasse entlang. Seit 2009 erstrahlt sie wieder in altem Glanz: Weil sie einzubrechen drohte wurde sie von Bund und Kanton zwischen 2006 und 2009 für 1,9 Millionen Franken saniert.

Errichtet wurde das Bauwerk um 1843 nach Plänen des Bündner Kantonsingenieurs Richard La Nicca – er hatte unter anderem die erste Juragewässerkorrektion projektiert – und seines italienischen Berufskollegen Carlo Donegani. Weil der Splügenpass nach dem Zweiten Weltkrieg jeweils im Winter im geschlossen wurde, ersetzte man sie schliesslich mit einer Strasse. Seither ist die Galerie nicht mehr in Betrieb.

Doch mittlerweile will der Kanton, der ihr Eigentümer ist, die Galerie nicht mehr. Dies berichtet die „Südostschweiz“ in ihrer aktuellen Ausgabe. Nach gesetzlichem Auftrag sei man für die Strassen zuständig, die von der Öffentlichkeit als Kantonsstrassen gebraucht würden, sagte Kantonstingenieur Reto Knuchel auf Anfrage der Zeitung. Die Galerie gehört laut Knuchel nicht in diese Kategorie. Das Eigentum sei am falschen Ort. Es sei ein schönes Bauwerk, das auch unterhalten werden müsste. „Wir haben ein Interesse daran, diesen Unterhalt auf ein solides Fundament zu stellen“, wird Knuchel in der „Südostschweiz“ zitiert. Wie er weiter erklärt, laufen seit September unter Führung von Via-Mala-Tourismus Gespräche mit der Gemeinde Splügen.

Doch für diese dürfte der Unterhalt finanziell nicht einfach sein. Der Unterhalt der Galerie ist aufwendig. Zumal sie regelmässig von Autofahrern als Toilette missbraucht wird und in der Folge gereinigt werden muss. Und so verweist denn auch der Splügner Gemeindepräsident Rudolf Bartlome darauf, dass von der Gemeinde her noch nichts entschieden ist. (mai)

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