Nest als Test
Um die Erprobung nachhaltiger Gebäudetechnologien zu ermöglichen, plant die Empa bis 2013 ein Haus zu bauen, in dem man neueste Entwicklungen nicht nur direkt testen, sondern auch die Auswirkungen auf die Bewohner des Hauses beobachten kann. Der Nutzniesser dieser Idee ist die Baubranche.
Erkenntnisse für die Zukunft gewinnt man am besten am lebendigen Objekt. Aus diesem Grund bauen die ETH Zürich, die EPFL und die Eawag unter der Leitung der Empa das experimentelle Gebäude „Nest“. Der als Wohn- und Bürogebäude genutzte Bau soll bis 2013 auf dem Gelände der Empa und der Eawag in Dübendorf entstehen. „Nest“ wird allerdings nicht wie andere Bauten unverändert an seinem Standort stehen: Dank flexiblen Modulen kann es sein Erscheinungsbild verändern. Fix gebaut ist nur eine Art zentrales Rückgrat für die tragenden Strukturen und die Gebäudetechnik. Ganze Wohn- und Arbeitseinheiten und sogar Stockwerke können ausgetauscht werden. Mit dieser Flexibilität bietet „Nest“ ideale Voraussetzungen, um drängende Fragen in Bereichen wie Gebäudetechnik, Abwassermanagement, Energieeffizienz oder CO2-Ausstoss zu erforschen. Zudem können die Auswirkungen der Technologien auf die Benutzer des Hauses direkt beobachtet werden.
Daten direkt verwertbar
Ziel der Übung: Erkenntnisse aus erster Hand gewinnen. Die Forschungsresultate kommen der Bauindustrie unmittelbar zugute. Sie kann ihre Innovationen testen und aufgrund der wissenschaftlichen Erkenntnisse weiterentwickeln. Der gesamtheitliche Ansatz von „Nest“ ist für Unternehmen sämtlicher Zweige der Bauindustrie interessant. CO2-arme Baumaterialien können ebenso erprobt werden wie intelligente Fenster, Inneneinrichtungen oder Wiedergewinnungsanlagen für Abwasser. Der Industrie eröffnet sich damit die Chance, Innovationen rascher auf den Markt zu bringen und sich so Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. «Die Stärke von unserem Gebäude ist, dass es unseren Industriepartnern die Gelegenheit bietet, ihre Innovationen unter realen Bedingungen zu testen, zu evaluieren und zu optimieren», sagt Empa-Direktor Gian-Luca Bona. (ffi/mgt)