Neat-Aufsichtsdelegation pocht beim Ceneri auf Terminplan
Das Jahrhundertprojekt Neat nähert sich dem Ende. Die ersten Erfahrungen mit dem Betrieb im Gotthard-Basistunnel seien positiv, schreibt die parlamentarische Aufsichtsdelegation NAD in ihrem Jahresbericht. Noch einige Hürden sieht sie beim Ceneri-Basistunnel.
Dessen Inbetriebnahme war verschoben worden und ist nun auf Ende 2020 geplant. Es besteht jedoch nach Einschätzung des Bundesamts für Verkehr (BAV) das Risiko, dass der Tunnel erst ein halbes Jahr später in Betrieb geht. Die NAD fordert die Projektverantwortlichen auf, Massnahmen zu ergreifen, damit der Termin von Ende 2020 eingehalten werden kann. Dabei sollen sie auch die Kosten aufzeigen, wie die NAD im am Dienstag veröffentlichten Jahresbericht schreibt.
Kostenprognosen rückläufig
Bei den Gesamtkosten ist die Neat auf Kurs. Die NAD erachtet die aktuelle Risikoeinschätzung des BAV als plausibel. Das BAV prognostiziert die Kosten aktuell auf 17,65 Milliarden Franken – ohne Teuerung, Mehrwertsteuer und Bauzinsen. Das sind 250 Millionen Franken weniger als vor einem Jahr. Es rechnet mit möglichen Mehrkosten von 100 Millionen Franken und möglichen Einsparungen in derselben Höhe. Die Kostenrisiken hatten in den vergangenen sieben Jahren stetig abgenommen.
Finanzierung gesichert
Die Finanzierung der Neat ist laut der NAD gesichert. Der Finanzierungsbedarf bis zum Projektende wird auf rund 22,6 Milliarden Franken veranschlagt, inklusive Teuerung, Mehrwertsteuer und Bauzinsen. Der vom Parlament beschlossene Gesamtkredit von 19,1 Milliarden plus alle vom Bundesrat beschlossenen Krediterhöhungen im Umfang von 4,87 Milliarden ergeben einen Gesamtbetrag der Verpflichtungskredite von 23,97 Milliarden Franken – rund 1,37 Milliarden Franken mehr, als bis Projektende voraussichtlich benötigt werden.
Die parlamentarische Oberaufsichtsdelegation plant, sich auf Ende der laufenden Legislatur aufzulösen. Ihre Aufgaben werden an die Finanzkontrolle, die Geschäftsprüfungskommissionen und die Finanzdelegation der eidgenössischen Räte übertragen. (sda)