Nächste Station: Amasia
Dass sich die Positionen der Erdteile während Hunderten von Millionen Jahren veränderten, ist unbestritten. So gab es einst den Superkontinent „Pangäa“. In seiner Mitte bildete sich der Atlantik, der den Zerfall der riesigen Landmasse einleitete. US Forscher erwarten, dass bis in 50 Millionen Jahren ein neuer Superkontinent „Amasia“ entsteht.
Wie die amerikanische Fachzeitschrift Nature* berichtet, versucht ein Forscherteam der Yale University, USA, Lage und Verschiebungen der Landmassen unter Beizug magnetischer Daten zu bestimmen. Auf Grund dabei gewonnener Erkenntnisse ziehen die Wissenschafter den Schluss, dass sich die gesamte Erde gegenüber ihrer Drehachse verlagert im Sinne einer Polwanderung. Auslöser für diese Landmassenwanderung über Millionen von Jahren ist die „Unwucht“, die die Erde auszugleichen sucht. Die Forscher gehen davon aus, dass die langsame Umwälzung des festen Gesteins im Erdmantel diese Bewegung der Landmassen antreibt und deren Verteilung auf der Erdkugel immer wieder neu organisiert.
Amasia kommt - in Millionen Jahren
Der Kontinent der Zukunft - „Amasia“ - die genannt wird, ist bereits im Entstehen. Nord- und Südamerika bewegen sich aufeinander zu und nähern sich der eurasischen Landmasse. Auch Afrika und Astralien wandern nordwärts. Der neue Superkontinent wird somit aus der Verschmelzung der Landmassen Asiens mit Nord- und Südamerika entstehen. Sein Zentrum dürfte sich im Pazifischen Feuergürtel befinden.
Die bisherigen Theorien, nach denen die Kontinente etwa alle 500 Millionen Jahre an der gleichen Stelle aufeinander treffen, um dann wieder auseinander zu driften und danach auf der anderen Seite des Planeten wieder zusammen zu stossen, treffen nach den Erkenntnissen von Forschungsleiter Ross Mitchell von der Yale Univerity nicht zu.
Während bisher davon ausgegangen wurde, dass entweder der Atlantik oder der Pazifik verschwinden wird, rechnen die Yale-Forscher damit, dass sich die Karibik und der Arktische Ozean schliessen werden.
Angesichts der kurzen Geschichte der Menschen auf diesem Planeten, die vielleicht vor 100'000 oder 200'000 Jahren begann, sind solche Zukunftsszenarien zur Entwicklung und Verschiebung der Landmassen interessante Erkenntnisse. Ob es in Millionen Jahren, wenn diese Prognosen eintreten, noch Menschen geben wird, sei dahingestellt. (mai/mgt)