Nackte im Gebirge
Für einmal sind es nicht entblösste Wanderer, die das öffentliche Interesse in die Bodenseeregion lenken, sondern das Kunsthaus Bregenz mit seinen eisenharten Nackten.
Das Kunsthaus Bregenz hat mit dem britischen Künstler Antony Gormley ein Landschaftsprojekt in Vorarlberg realisiert, das bis April 2012 in den Bergen zu sehen ist. Horizon Field besteht aus einhundert lebensgroßen Abgüssen eines menschlichen Körpers aus massivem Gusseisen, die, über ein Gebiet von 150 Quadratkilometern verteilt, eine horizontale Linie auf 2000 Metern über dem Meeresspiegel bilden. Die spezifische Platzierung hat keine metaphorische oder inhaltliche Bedeutung.
Es ist die bis heute größte künstlerische und landschaftliche Intervention in Österreich. Mit dem im Bregenzerwald und im Arlberggebiet, in den Gemeinden Mellau, Schoppernau, Schröcken, Warth, Mittelberg, Lech, Klösterle und Dalaas angesiedeltem Horizon Field ist erstmals ein derartiges Kunstprojekt im Gebirge, noch dazu in großer Höhe, umgesetzt worden.
Antony Gormley zählt zu den wichtigsten Künstlern weltweit und ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen Bildhauer Großbritanniens. Im Mittelpunkt seines Schaffens steht die menschliche Figur, die er, ausgehend von seinem eigenen Körper, in immer wieder neuen skulpturalen Konstellationen als Einzelfiguren und in großen Ensembles präsentiert. Das Figurenfeld wurde in einer Landschaft platziert, die für Schönheit und Idylle steht, aber auch für Sensibilität und Verletzlichkeit. Ein Teil der Skulpturen steht an Orten, die man auf Wanderwegen erreichen kann oder an denen man im Winter auf den Skipisten vorbeifährt, andere sind sichtbar, aber nicht erreichbar. (mgt/mh)
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