Nachhaltigkeit: bei Holz mit Nachweis
Bauen mit Holz, wo immer es sich für die gestellte Aufgabe eignet, ist energie- und klimapolitisch sinnvoll. Holz findet sich deshalb im Zukunftsfeld des nachhaltigen Bauens an der Spitze.
Jedoch nicht unangefochten: Seit Energie- und Klimapolitik, wenn auch derzeit überschattet von Finanz- und Wirtschaftskrise, ganz oben in der politischen Agenda figurieren, bemühen sich alle Baustoffe um ein ökologisches Profil – auch dann, wenn es nur mit Mühe zu konstruieren ist.
Die Lignum verfolgt diese Thematik aufmerksam. Holz kann indessen gelassen bleiben. Denn es kann seine Nachhaltigkeit im Gegensatz zu anderen Materialien nachweisen. Die Holzwirtschaft hat hieb- und stichfeste Zertifizierungssysteme wie PEFC und FSC eingeführt. Diese bürgen für die umweltverträgliche Herkunft des Rohstoffs und die Kontrolle seiner Gewinnung und Veredelung bis zum Endprodukt. Gemäss Bundesamt für Umwelt sind 56,4 Prozent der Schweizer Waldfläche zertifiziert. Dabei verfügen rund 34 Prozent der Waldfläche sowohl über ein FSC- als auch über ein Q/PEFC-Zertifikat, 20 Prozent der Waldfläche sind nur FSC- und knapp 3 Prozent nur Q/PEFC-zertifiziert. Nicht berücksichtigt sind bei diesen Angaben kleinere regionale Labels, so zum Beispiel AOC Jura oder Graubünden Holz. Im internationalen Vergleich ist der hohe Anteil an doppelzertifizierten Waldflächen einzigartig. Und: Aus der zertifizierten Fläche stammen fast 70 Prozent des genutzten Holzes.Holz mit erfolgreicher Zertifizierung nach FSC oder PEFC gehört zweifellos in die Premium-Klasse der Baustoffe. Die einheimische Herkunft von Holz ist zusätzlich ein guter Indikator für wenig graue Energie aus Transporten. Der Schweizer Ursprung impliziert bei Holz aber noch mehr: Er garantiert auch eine in jeder Hinsicht einwandfreie Produktion aufgrund der hier herrschenden waldgesetzlichen Standards. Sie sind mustergültig und ermöglichen es unseren Forstbetrieben, ohne Weiteres eine Zertifizierung nach den grossen, international anerkannten Systemen zu bestehen.
Einheimisches Holz ist seit diesem Jahr Dank einem neuen Herkunftslabels auf einen Blick erkennbar: am neuen «Herkunftszeichen Schweizer Holz». Alles Holz, welches in Schweizer Wäldern gewachsen ist und in der Schweiz oder im Fürstentum Liechtenstein verarbeitet wird, kann mit diesem Herkunftszeichen markiert werden.
Bei gemischten Produkten darf ein Anteil des Holzes ausländischer Herkunft sein, jedoch nur, wenn das Holz aus vergleichbaren Produktionsregionen stammt und mit einem Nachhaltigkeitslabel oder einer kontrollierten Herkunft versehen ist. Mindestens 70 Prozent des Holzes müssen aus der Schweiz stammen.
Das neue Herkunftszeichen greift die positive Kraft der «Swissness» auf, die bereits das frühere «Ursprungszeugnis Schweizer Holz» getragen hat. Verarbeiter und Konsumenten werden das schätzen. Um so mehr, als es sich bei Holz um einen Rohstoff handelt, den die Natur im Solarkraftwerk Wald auf umweltfreundlichste Art und Weise erzeugt hat.