Nachbarkantone wollen sich an den Zinskosten beteiligen
Sieben Kantone wollen sich an der Vorfinanzierung der Zürcher Durchmesserlinie (DML) beteiligen. Die für den öffentlichen Verkehr zuständigen Regierungsmitglieder unterzeichneten eine entsprechende Absichtserklärung an der Konferenz der Kantonalen Direktoren des öffentlichen Verkehrs (KöV) der Region Zürich.
Quelle: SBB
Die Bauarbeiten hätten gestoppt werden müssen, wenn der Zürcher Regierungsrat nicht beschlossen hätte, das Projekt vorzufinanzieren.
Im September 2008 gab der Zürcher Regierungsrat seinen Entscheid bekannt, den Bundesanteil an den Kosten der neuen Zürcher Durchmesserlinie mit maximal 500 Millionen Franken vorzufinanzieren. Andernfalls hätten die vor drei Jahren begonnenen Bauarbeiten am Grossprojekt gestoppt werden müssen. Das Geld wird dem Kanton Zürich in den Jahren 2015 bis 2017 zurückerstattet. Der Kanton Zürich muss jedoch bei einem Zinssatz von 2,5 Prozent Zinskosten in der Höhe von 50 Millionen Franken übernehmen.
Erfolgreiche Verhandlungen
Über eine Beteiligung an diesen Zusatzkosten führte der Kanton Zürich in den letzten Monaten Verhandlungen mit denjenigen Kantonen, welche ebenfalls von der DML profitieren. Denn das Bauwerk dient sowohl dem nationalen Fernverkehr als auch dem S-Bahn-Verkehr und erhöht die Leistungsfähigkeit des Zürcher Hauptbahnhofs. Damit werden zusätzliche Kapazitäten für Fahrplanverdichtungen geschaffen, die weit über die Zürcher Kantonsgrenzen hinaus Wirkung entfalten. Gleichzeitig verkürzen sich die Reisezeiten für wichtige nationale Verbindungen durch das wegfallende Wendemanöver in Zürich.
Im Rahmen der KöV der Region Zürich konnten die Kantone Aargau, Glarus, Schaffhausen, Schwyz, St. Gallen, Thurgau und Zug eine grundsätzliche Einigung über das Beteiligungsmodell und die Finanzierungsform erzielen. Die für den öffentlichen Verkehr zuständigen Regierungsmitglieder werden die entsprechenden Kreditanträge bei den jeweiligen politischen Instanzen in ihren Kantonen stellen.
Wichtiges Projekt
Die DML kostet insgesamt rund zwei Milliarden Franken. Der Bund finanziert den gesamten Fernverkehrsteil und teilt sich mit dem Kanton Zürich die Kosten für den Regionalverkehrsteil hälftig («baublatt» 40/2008). Die Eröffnung erfolgt in Etappen bis 2015. Das Projekt - eines der aktuell wichtigsten der Schweiz - umfasst eine neue Bahnstrecke Zürich-Altstetten – Hauptbahnhof – Zürich-Oerlikon, den viergleisigen unterirdischen Durchgangsbahnhof Löwenstrasse sowie die Erweiterung und Einbindung des Bahnhofs Oerlikon. Als Ergänzung ist die Erstellung verschiedener Zufahrtsstrecken in der Region vorgesehen. (pd/md)
Verteilschlüssel
Die Zinskosten verteilen sich bei einem Zinssatz von 2,5 Prozent nach untenstehendem Schlüssel wie folgt auf die einzelnen Kantone: