Muri will einen Kilometer mehr Tunnel
Das Komitee “Pro Seidenbergtunnel”, setzt sich beim geplanten Bypass Ost für einen verlängerten Tunnel ein. Er würde angrenzende Quartiere vom Verkehrslärm befreien. Nun hat das Bundesamt für Strassen (Astra) die Vertiefungsstudie neu ausgeschrieben. Wie “Der Bund” in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, sind somit auch wieder andere Varianten als die offene Autobahn möglich.
Die Autobahn A6 soll auf dem Gebiet Bern Ost auf sechs Spuren ausgebaut und teils durch einen Tunnel geführt werden. So sieht es das Programm zur Beseitigung der gravierendsten Verkehrsengpässe auf dem Schweizer Nationaltrassennetz vor. Daneben soll die bereits bestehende Autobahn wieder zu einer Stadtstrasse umgebaut werden. Doch dagegen regte sich in der Gemeinde Muri Widerstand: Die Ortsparteien gründeten das Komitee “Autobahn unter den Boden”. Heute heist es “Pro Seidenbergtunnel”. Dieses schlägt vor, einen Tunnel unter dem Seidenberg hindurch zu bauen. Das heisst: der vom Bund vorgesehene Tunnel sollte sechspurig und um rund einen Kilometer verlängert werden. Dies würde die umliegenden Quartiere Füllerich, Melchenbühl und Seidenberg vom Verkehrslärm entlasten.
Diese Idee stiess bei Betroffenen auf breite Zustimmung. Und die kritischen Rückmeldungen bezüglich des ursprünglichen Projekts beim Bundesamt für Strassen (Astra) häuften sich. Unter anderem stellte sich der Gemeinderat Muri offziell gegen das Projekt und die Lokalbehörden gaben zwei Studien in Auftrag. Des Weiteren gingen alleine aus der Gemeinde Muri rund 80 Einsprachen im Rahmen der Vernehmlassung zum Bundesprogramm zur Engpassbeseitungung ein.
Wie die Zeitung “Der Bund” in ihrer aktuellen Ausgabe weiter berichtet, hat das Astra nun die Vertiefungsstudie “N6 Bern-Muri mit Bypass Ost, mit dem Ziel die Kapazitätsprobleme zu lösen” öffentlich ausgeschrieben. Die Ausschreibung der Vertiefungsstudie für den Bypass Ost sei nichts besonderes, wird dazu Astra-Sprecher Thomas Rohrbach zitiert. Es lasse sich zum heutigen Zeitpunkt auch noch überhaupt nichts dazu sagen ob eine andere Variante der heutigen vorgezogen würde, wird er weiter zitiert. Die heutige Variante sei nach wie vor gangbar.
Gemäss Handelsamtsblatt werde die Studie zwischen 2010 und Dezember 2011 ausgeführt, ist dem “Bund” zu entnehmen. Der Bundesrat wird voraussichtlich 2013 über das Vorhaben befinden. – Das heutige Projekt sei mit rund 1,1 Milliarden Franken veranschlagt. Würde man den Tunnel verlängern, würde dies das Projekt um mehrere Hundert Millionen Franken verteuern. (mai)