Murg-Auen-Park erhält Schulthess Gartenpreis 2017
Der diesjährige Schulthess Gartenpreis des Schweizer Heimatschutzes geht an den Murg-Auen-Park in Frauenfeld TG. Früher ein Militärgebiet, ist die Fläche heute ein Freiraum für Mensch und Natur.
Nach einem verheerenden Hochwasser von 1876 wurde die einst frei fliessende Murg in Frauenfeld in ein begradigtes Bett gezwängt. Auf dem zurückgebliebenen rund sieben Fussballfelder grossen Reststück des alten Flusslaufs fand ein militärisches Übungsgelände Platz. Auf diesem Stück befindet sich seit Sommer 2015 der Murg-Auen-Park. Für die Umwandlung zum städtischen Naherholungsgebiet sei einiges notwendig gewesen: In den 1990er-Jahren brauchte es zunächst den Widerstand gegen ein Strassenprojekt und für die nächsten fast zwei Jahrzehnte zudem enorm viel Energie, Hartnäckigkeit und Kreativität, wie der Schweizer Heimatschutz in einer Mitteilung schreibt.
Im Masterplan sei zudem eine subtile Verzahnung von Hochwasser- und Naturschutz, Städtebau und Naherholung gelungen, die «weit über die Region hinaus wegweisenden Charakter hat». Das revitalisierte Flussufer sei zum Strand und Zuhause der Fische geworden, der Altlauf zum natürlichen Spielplatz ohne Spielgeräte und der Wald dank neuen Brücken zu einem ruhigen Erholungsraum.
Mit dem mit 25‘000 Franken dotierten Schulthess Gartenpreis 2017 würdigt der Schweizer Heimatschutz den jahrelangen Einsatz vor Ort für die Schaffung eines «wegweisenden städtischen Freiraumes in der Thurgauer Kantonshauptstadt». Zum Projekt trugen viele verschiedene Aspekte bei: Unter anderem die Frauenfelder Stimmberechtigten, die dem Kauf des Areals zustimmten, ein Projektteam, das den Masterplan erarbeitete und die substanziellen Beiträge von Bund und Kanton für die Revitalisierung der Flusslandschaft. (pb/mgt)