Mond und Sterne als Kompass
Diesen Herbst gehen in New York die Lichter aus: Um Zugvögeln die Reise ins Winterquartier zu erleichtern, wird zwischen September und November bei rund 40 Wolkenkratzern besonders sparsam mit der Beleuchtung umgegangen.
Quelle: Marcel Klinger/pixelio.de
Stört die Orientierung von Vögeln, erleuchtete Wolkenkratzer in New York.
Während Touristen die glitzernde Schönheit der nächtlichen New Yorker Skyline bewundern, ist sie laut der Umweltschutzorganisation NYC Audubon hingegen für Vögel eine Katastrophe. Den hell erstrahlten Hochhäusern fallen laut der Organisation jedes Jahr rund 90'000 Zugvögel zum Opfer, die unterwegs zu ihrem Winterquartier sind. „Vögel nutzen nachts Mond und Sterne als Kompass“, erklärte Susan Elbin von NYC Audubon gegenüber der Nachrichtenagentur Associated Press (AP). „Bewölkter Himmel, Neumond oder starkes, künstliches Licht bringt sie von ihrem Weg ab.“ Die Folge: die Vögel werden orientierungslos, verausgaben sich und fliegen gar in die erleuchteten Fensterscheiben. Daraum hat NYC Audubon die New Yorker aufgefordert, in den Nächten während der Zugvogelsaison – vom 1. September bis 1. November – auf Licht zu verzichten. Das heisst, Wolkenkratzer nicht anzustrahlen, in leeren Büroräumen die Lampen auszuschalten oder die Fenster von erleuchteten Räumen abzudunkeln.
In rund 40 Hochhäusern leistet man dem Aufruf der Umweltschutzorganisation Folge. Dazu gehören etwa das Chrysler Building, das Rockefeller Center, das Worldwide Plaza sowie das Time-Warner-Center. Vorbildlich ist man beim Empire State Building, wo man laut AP seit einigen Jahren bereits über ein eigenes Vogelschutzprogramm verfügt. (mai)