Monatsstatistik November: Hochbau erholt sich zum Jahresende
Das Schweizer Bauhauptgewerbe hat sich im November besser entwickelt als im Vormonat. Die Summe geplanter Hochbauprojekte verzeichnete gegenüber dem Vorjahresmonat ein Plus von 2,9% (Oktober: -11,9%).
Dagegen schwächte sich die Zahl der Gesuche zum Vorjahr um 6,4% ab (Oktober: +6,1%). Zurückgegangen ist die auf Basis von Gesuchen ermittelte Summe der Wohnbausegmente. Die geplante Summe für den Bau von Mehrfamilienhäusern (MFH) verminderte sich zum Vorjahresmonat aber dieses Mal nur leicht um 1,3% (Vormonat: -31,6%), während bei der im Jahr aufgelaufenen Summe (Year to date – YTD) ein leichtes (+0,6%) und beim Zehnjahresdurchschnitt ein deutliches Plus (+10,1%) resultierte.
Geplant sind auch weniger Einfamilienhäuser. Ins Minus gerutscht sind daher sowohl die Gesamtsumme des Segments (-3,9%) als auch die Zahl der Gesuche (-2,2%). Die YTD-Summe verminderte sich um 0,8%, die Segmentsumme lag sogar 25,0% unter dem Zehnjahresdurchschnitt.
Industriebau nach wie vor dynamisch
Auf stabilem Wachstumspfad ist nach wie vor der Industriebau. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Projektsumme um 27,8%. Die Investitionen befanden sich 19,7% über dem YTD-Wert des Vorjahres, der Novemberwert übertraf den Zehnjahresdurchschnitt immerhin noch um 15,6%.
Vom Bürobau gingen im Gegensatz zum Vormonat (+22,8%) weniger Impulse aus (-38,4%). Insgesamt entwickelte sich das Bürosegment bisher zwar positiv (YTD-Summe: +1,9%), erreichte den Zehnjahresdurchschnitt aber bei weitem nicht.
Das Wachstumstempo der Vormonate kann das Tourismussegment nicht bestätigen. Im Vergleich zum Vorjahr sackte die Summe um 59,4% ab. Gleichwohl steht der Sektor in den elf Monaten gut da (YTD: +16,2%), wie die Daten der Docu Media Schweiz GmbH zeigen.
Im Segment Schulen konnte der positive Verlauf geplanter Investitionen im November (+10,0 %) den negativen Trend in diesem Jahr nicht brechen, obwohl sich der Rückgang der YTD-Summe zum Vorjahr (-5,6%) noch in Grenzen hielt. Ähnlich ist die Situation beim Spitalbau. Die Monatszahlen waren zwar ansprechend, doch fiel das Segment übers Jahr gesehen zurück (YTD: -29,4%). Auch kamen die geplanten Bauinvestitionen nicht annähernd an das Zehnjahresmittel heran.
Quelle: Gabriel Diezi
Baustelle oberhalb der Kleinen Scheidegg im Berner Oberland mit Blick auf die Eigernordwand und den Mönch.
Deutschschweiz gut unterwegs
Getragen wird das Wachstum beim Hochbau vor allem von der Deutschschweiz mit einem Plus von 14,2% gegenüber dem Vorjahr, nicht von der Romandie (-19,3%) und dem Tessin (-20,1%). Zürich war dynamischer unterwegs (+14,7%) als im Vormonat (-20,0%), wobei Investitionen in Gebäude des städtischen Elektrizitätswerks für 167,4 Millionen Franken in den Zahlen enthalten sind. Gesamthaft ist in der wichtigsten Bauregion wertmässig ein leicht tieferes Volumen geplant als im Vorjahr (YTD: -0,4%).
Im Aargau addierten sich die Monatsummen auf den höchsten Stand der letzten zehn Jahre, was sich in der aufgelaufenen Jahressumme niederschlug (YTD: +28,1%). Treiber waren unter anderem Grossprojekte im MFH-Segment. Ähnlich ist die Situation in der Waadt, wo nach einem schlechten Vorjahreswert wieder hohe Investitionen vorgesehen sind. Gut entwickelte sich die Hochbausumme in Bern (+2,7%; YTD: +9,8%).
In Luzern verdoppelte sich die geplante Summe gegenüber dem tiefen Vorjahreswert annähernd, auch übers Jahr gesehen ist der Kanton gut unterwegs (YTD: +7,4%). Obwohl die Summen im November bei einer Reihe von Kantonen tiefe Werte erreichten, sieht es in der Jahresbetrachtung wichtiger Bauregionen besser aus, etwa in Graubünden (YTD: +22,9%), St. Gallen (YTD: +3,8%) und im Wallis (YTD: +3,1%). Der Hochbau dürfte bei der Bausumme und den Gesuchen den Stand des Vorjahres wohl in etwa halten können.