Monatsstatistik März 2024: Wohnbau erhöht Tempo bei Produktion
Die Hochbausumme ging im März im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,6 Prozent zurück. Der Wohnbau verzeichnete jedoch ein Plus von 3,5 Prozent, wobei Wachstumsimpulse vor allem vom Segment Mehrfamilienhäusern ausgehen werden.
Quelle: Staya Prem – Pixabay gemeinfrei
Der Bürobau meldet sich zurück. Im März haben sich die Investitionen in diesem Segment überdurchschnittlich erhöht.
Das Schweizer Bauhaupt- und Ausbaugewerbe kann im März das Momentum der Anfangsmonate nicht nutzen. Mit Spitzenwerten bei den geplanten Investitionen war die Latte allerdings auch hoch gesetzt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ging die auf Basis von Gesuchen ermittelte Hochbausumme nominal um 8,6 Prozent zurück. Der gleitende Dreimonatsdurchschnitt blieb zwar gegenüber dem Vorjahresmonat deutlich im Plus (+7,2%), doch erreichten die geplanten Investitionen das langjährige Mittel dann doch nicht.
Mit dem anfänglichen Wachstumstempo der Bausumme konnte vor allem die Deutschschweiz erneut nicht mithalten. Während die Romandie und die italienische Schweiz in den letzten drei Monaten jeweils ausserordentliche Investitionsvolumina ausweisen konnten, verlor in der Deutschschweiz der Gesamtwert der Hochbauprojekte im Vergleich zum Vorjahresmonat 17,2 Prozent, wie Zahlen der Docu Media Schweiz GmbH zeigen. Zudem bildete sich die Bausumme in der deutschsprachigen Schweiz über die letzten drei Monate kontinuierlich zurück, was sich dämpfend auf die künftige Hochbautätigkeit auswirken dürfte.
Wohnbau: Mehrfamilienhäuser mit Plus
Der Wohnbau als bedeutendstes Segment konnte im März nicht im selben Ausmass zulegen wie in den Monaten zuvor. Im Vergleich zum Vorjahresmonat betrug das Plus gesamthaft aber immerhin 3,5 Prozent, wobei lediglich von geplanten Mehrfamilienhäusern (MFH) Wachstumsimpulse ausgehen werden (+12,0%), nicht jedoch von den Einfamilienhäusern (-17,7%). Die Wohnflächenproduktion dürfte somit an Dynamik gewinnen, denn die im Jahr aufgelaufene Summe (Year to Date – YTD) des MFH-Segments lag Ende März 18,0 Prozent über dem Vorjahreswert.
Dagegen sind Bauvorhaben bei Industrie und Gewerbe dünn gesät. Mit einem Minus von 27,9 Prozent hat sich die Abschwächung im März sogar beschleunigt (Februar: -21,1%). Das ernüchternde Ergebnis der YTD-Summe: -15,9%. Der Bürobau zeigte im Verlaufe von drei Monaten Ansätze für einen positiven Trend. Im März schnellte die geplante Bausumme um 64,3 Prozent nach oben, das die Auftragslage in diesem Segment verbessern dürfte (YTD: +18,0%).
Geplante Bausumme: Deutschschweiz stagniert
Als Stütze der künftigen Bautätigkeit erweisen dürfte sich auch das Segment «Gesellschaft, Kultur & Freizeit», dass sowohl beim Monats- (+67,7%) als auch bei der YTD-Summe sehr positive Zeichen setzen konnte (+65,1%). Umgekehrt ist die Lage beim Segment «Hotel & Gastgewerbe». Sowohl das Monatsresultat (-51,3%) als auch das Zwischenergebnis (YTD: -47,8%) verweisen trotz einer erfolgreichen Wintersaison auf eine schmale Basis für die Auftragslage.
Auch das Investitionsgebaren der öffentlichen Hand gibt nur bedingt Anlass zu Optimismus. Im März an Terrain eingebüsst haben sowohl das Bildungs- (-41,0%) als auch das Gesundheitssegment (-78,5%). Bei Bauten für Bildungseinrichtungen sind die Perspektiven aber besser (YTD: +16,7%) als beim Gesundheitssegment (YTD: -31,5%). Auch im Segment «Infrastruktur» dürften die finanziellen Mittel spärlicher fliessen als im Vorjahr (YTD: -46,5%).
Den Rückgang bei der geplanten Bausumme in der Deutschschweiz in Grenzen hielten die Schwergewichte Zürich (+16,8%), Bern (+12,0%) und Luzern (+61,3%), zäh verlief im März die Lancierung von Bauprojekten in den Kantonen Aargau (-20,9%), Graubünden (-17,9%), Thurgau (-21,5%), St.Gallen (-31,5%) und Basel-Land (-65,2%). Mit dreistelligen Wachstumsraten warteten Genf und Neuenburg auf. Ohne Fortüne agierten Waadt (-6,6%) und Freiburg (-45,7%), im Tessin war die Entwicklung solide (+8,7%).