Monatsstatistik Februar 2024: Wohnbau holt auf, Romandie legt vor
Die Hochbausumme schoss im Februar um 21,4 Prozent in die Höhe. Das Schweizer Bauhaupt- und Ausbaugewerbe kann erneut mit Investitionen von über fünf Milliarden Franken rechnen. Nach einem formidablen Start kann die Romandie das Wachstumstempo aufrechterhalten.
Quelle: Stefan Schmid
Für den Wohnbau sind die Aussichten besser geworden, während der Industriebau erneut schwächelt.
Beim Schweizer Bauhaupt- und Ausbaugewerbe wirkt der Schwung zu Jahresbeginn auch im Februar nach. Um 21,4 Prozent schoss die auf Basis von Gesuchen ermittelte Hochbausumme in die Höhe und übertraf erneut die Marke von fünf Milliarden Franken. Im Vormonat war die Wachstumsrate zwar geringer, doch stieg die Summe vom bereits hohen Vorjahresniveau auf einen absoluten Spitzenwert von 5,5 Milliarden Franken. Die Zahl der Objekte erhöhte sich gesamthaft um 4,6 Prozent, was einschränkend nicht für die Deutschschweiz gilt (-10,0%).
Nach einem formidablen Start kann die Romandie das Wachstumstempo aufrechterhalten. Taktgeber sind die Kantone Genf, Neuenburg und das Waadtland. Im Vergleich zum Vorjahresmonat vervierfachten sich in Genf Hochbauinvestitionen, in Neuenburg verdreifachten sie sich. Prosperieren dürfte auch die Waadt, die im Februar die Bausumme überdurchschnittlich ausweiten konnte (+54,4%), wie Zahlen der Docu Media Schweiz GmbH zeigen.
Insgesamt lag in der Westschweiz die geplante Hochbausumme rund 700 Millionen Franken über dem Vorjahreswert. Mit einem Plus von 64,9 Prozent ragt das Februarergebnis der Romandie im Vergleich zu den anderen Sprachregionen heraus – wiederum mit einem Spitzenwert in der Zehnjahreszeitreihe.
Tessin nimmt Tempo raus
Das gute Ergebnis komplettierte in der Deutschschweiz der Kanton Zürich, der nach einem flauen Start sowohl im Vergleich zum Vorjahresmonat (+86,2%) als auch zum Vormonat (+47,1%) glänzte, was sich auch in absoluten Zahlen ausdrückt. Im Vergleich zum Vorjahr wird im Kanton rund eine halbe Milliarde Franken zusätzlich in Hochbauten fliessen. Einen Wachstumsbeitrag leistet auch der Kanton Bern (+13,8%). Rückläufig waren dagegen die Bausummen in Basel-Stadt (-49,7%), Wallis (-33,0%), Aargau (-23,5%) und Graubünden (-19,8%). Zu den Gewinnern zählt einmal mehr das Tessin mit einem Plus von 15,4 Prozent, wenn auch der Januarwert bei weitem unerreicht blieb.
Wohnbausegmente im Plus
Die im Februar ausgewiesenen geplanten Investitionen für Wohnbauten überraschen positiv im Vergleich zur Situation im Vorjahr, als ein Rückgang den guten Start versiebte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat konnte der Wohnbau nachlegen (+20,3%), die Summe erhöhte sich im Ausmass des Anfangsmonats, ohne den ausserordentlichen Januarwert zu erreichen.
Beide Wohnbausegmente trugen mit zweistelligen Wachstumsraten zum guten Ergebnis bei, was im letzten Jahr selten der Fall war. Insbesondere das Segment Mehrfamilienhäuser konnte die hohe Kadenz aufrechterhalten. 19,0 Prozent legte die Bausumme im Februar zu (Januar: +22,4%). Als Stütze der künftigen Wohnbautätigkeit erweisen dürften sich auch die Investitionen in Einfamilienhäuser (+24,7%).
Die geplanten Investitionen in Bürobauprojekte erhöhten sich zwar um 13,7 Prozent. Doch angesichts der Schwankungen der Segmentsumme in den letzten Jahren dürfte es sich lediglich um ein monatliches Zwischenhoch handeln. Das Industriesegment kann im Februar die guten Vorgaben des Vormonats nicht bestätigen (-21,1%).
Der künftigen Bautätigkeit Impulse verleihen dürften Projekte der öffentlichen Hand. Sowohl im Februar als auch im Januar sind hohe Investitionen in Gebäude von Bildungseinrichtungen geplant. Aufträge generieren dürften wieder vermehrt Bauten im Bereich der Fürsorge und Gesundheit (+124,4%).
Trotz der erfreulichen Entwicklung bei den Logiernächten in der Wintersaison verbreitet das Tourismussegment in den ersten beiden Monaten wenig Optimismus. Die geplante Summe für Hotelbauten blieb im Februar 58,2 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats (Januar: -37,3%). Den Rückgang in deutlichem Ausmass kompensieren dürften Bau-projekte im Segment Gesellschaft, Kultur und Freizeit (Februar: +123,5%; Januar: +10,2%).