12:47 BAUBRANCHE

Monatsstatistik Dezember: Hervorragendes Jahresergebnis leicht getrübt

Geschrieben von: Stefan Schmid (sts)
Teaserbild-Quelle: Stefan Schmid

Im Dezember gingen die geplanten Investitionen zum Vorjahr gesamthaft um 10,1 Prozent zurück. Der Wohnbau konnte aber erneut zulegen. Und die per Ende Jahr aufgelaufene Summe baubewilligter Projekte dürfte der Bautätigkeit einen Schub verpassen.

Monatsstatistik Dezmber 24

Quelle: Stefan Schmid

Praktisch alle Segmente trugen zum Wachstum der Hochbauinvestitionen auf einen Rekordwert bei.

Für das Schweizer Bauhaupt- und Ausbaugewerbes konnte der Dezember bei den geplanten Investitionen gesamthaft zwar keinen positiven Akzent setzen. Denn die auf Basis von Gesuchen ermittelte Bausumme verlor gegenüber dem Vorjahresmonat nominal 10,1 Prozent und zum Vormonat sogar 21,8 Prozent. Doch das Jahresergebnis vermochte das Monatsergebnis nicht allzu stark zu beeinträchtigen. Von den Segmenten bildete der Wohnbau einer der beiden positiven Ausnahmen, konnte er doch bei der Bausumme gesamthaft ein Plus von 5,4 Prozent verzeichnen. Höhere Investitionen geplant sind vor allem im Segment Mehrfamilienhäuser (+6,2%), auch bei den Einfamilienhäusern bewegten sie sich über dem Niveau des Vorjahres (+2,6%).

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Über das Gesamtjahr gesehen und gemessen an der im Jahr aufgelaufen Summe (Year to Date – YTD) erhöhte sich der Wert eingereichter Wohnbauprojekte zum Vorjahr um 12,1 Prozent, wie aus Zahlen der Infopro Digital Schweiz GmbH hervorgeht. Eine hohe Dynamik für die künftige Bautätigkeit wird vor allem von der Entwicklung bei den Mehrfamilienhäusern ausgehen (YTD: +15,9%). Bei den Einfamilienhäusern suggerierte die Bausumme zwar Stagnation (YTD: -0,7%), doch konnte das Segment den Einbruch im Vorjahr (YTD: -11,0%) auf eindrückliche Weise wettmachen. Auch das Segment Gesellschaft, Kultur und Freizeit konnte im Dezember – wie so oft in diesem Jahr – die geplanten Investitionen im Vergleich zum Vorjahresmonat ausweiten (+75,4%).

Industrie standhaft

Bei Industrie- und Gewerbeunternehmen, welche ihre Investitionen in Produktionsgebäude an die zu erwartenden Rückflüsse ausrichten, dürfte eine gehörige Portion Skepsis über die künftige Entwicklung der Konjunktur mitschwingen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat brachen die geplanten Investitionen in Produktionsgebäude um 37,3 Prozent ein, wobei kalenderbedingte Gründe den Rückgang nur teilweise erklären dürften. Bei der Entwicklung eine Rolle gespielt haben dürften die stagnierenden Exportmärkte, aber auch Unwägbarkeiten über Entscheidungen wichtiger weltpolitischer Akteure. Mit einem Plus von 9,9 Prozent (YTD) gibt sich das Segment jedoch unbeeindruckt, und es steht bei der Schlussabrechnung gut da (YTD Vorjahr: +17,7%).

Trotz den Dissonanzen im Schlussakkord kann sich das Gesamtjahresergebnis über alle Segmente hinweg sehen lassen. Denn der auf Basis von Gesuchen ermittelte Wert aller Hochbauprojekte erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 10,2 Prozent (YTD) – ein Rekordwert in der Zeitreihe über zehn Jahre. Dazu trägt auch der Bürobau bei (YTD: +18,4%), während die Summe für den Bau von Schulen rückläufig war (YTD: -16,1%), dabei aber über dem Fünfjahresmittel blieb.

Bezogen auf die Sprachregionen gelang es im Dezember einzig der Romandie, bei den Investitionen den Vorjahreswert zu übertreffen, und zwar auf eine Art wie nie zuvor in den letzten zehn Jahren (+61,9%). Dagegen misslang der Abschluss des Jahres sowohl im Tessin (-55,6%) als auch in der Deutschschweiz (-21,7%). Das Gesamtjahresergebnis in den Regionen stimmt jedoch zuversichtlich (YTD: +10,2%). In der Deutschschweiz wuchs die Bausumme solide (YTD: +6,0%), während die Romandie auch ohne das Grossprojekt in Bulle auf breiter Basis zulegen konnte (YTD: +25,8%). Das Tessin stagnierte nach jahrelangem Aufschwung auf hohem Niveau (YTD: -1,0%).

Hohe Summen baubewilligt

Mit Blick auf die Baubewilligungen sind die Aussichten noch besser, zumal die Realisierung von Bauvorhaben in diesem Projektstadium konkreter wird und damit auch Auswirkungen auf die Auftragseingänge haben dürfte. Die Summe bewilligter Hochbauprojekte konnte im Dezember gegenüber dem Vorjahr ein überdurchschnittliches Tempo hinlegen (+15,0%), wobei die Marke von drei Milliarden Franken im Betrachtungszeitraum über zehn Jahre erstmals übertroffen wurde. Das ausserordentliche Ergebnis bei den Bewilligungen im Schlussmonat steht allerdings auch für ein erfolgreiches Gesamtjahr (YTD: +15,2%), wobei nach dem Einbruch von 9,0 Prozent (YTD) im letzten Jahr ebenfalls der Basiseffekt zu beachten ist. Mit Ausnahme des Segments «Fürsorge und Gesundheit» lagen die auf Basis von Bewilligungen ermittelten Schlusswerte durchs Band alle im Wachstumsbereich.

Geschrieben von

Redaktor Baublatt

Seine Spezialgebiete sind wirtschaftliche Zusammenhänge, die Digitalisierung von Bauverfahren sowie Produkte und Dienstleistungen von Startup-Unternehmen.

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