Monatsstatistik Dezember 2021: Gutes Jahr bei verhaltenem Ausklang
Das Schweizer Bauhaupt- und Nebengewerbe kann nach einem erfolgreichen Jahr weiterhin eine dynamische Entwicklung erwarten. Denn der Rückgang im Schlussmonat hat das Jahresergebnis nicht wesentlich beeinträchtigt. Gesamthaft lag die im Jahr aufgelaufene Summe (Year to Date – YTD) 10,4 Prozent über dem Wert von 2020.
Quelle: Stefan Schmid
Momentan entstehen in Adliswil mehrere grössere Gebäude mit Wohn-, Büro- und Gewerbeflächen. Weitere Bauprojekte stehen vor der Realisierung.
Im Dezember hat sich die auf Basis von
Gesuchen ermittelte Bausumme im Vergleich zum Vorjahresmonat zwar um 1,8
Prozent abgeschwächt, doch vermittelt der Dreimonatsdurchschnitt bei den
geplanten Investitionen Stabilität (+2,8 %). Im Schlussmonat wurden allerdings
weniger Gesuche registriert, die Zahl der Objekte sank im Vergleich zum
Vorjahresmonat um 2,6 Prozent, wobei deutlich weniger Bauvorhaben gezählt
wurden als im Vormonat. Doch gesamthaft stieg die Zahl eingereichter Projekte
auf den Spitzenwert der letzten zehn Jahre (YTD: +9,4 %).
Schub bei Wohnbau und Industrie
Die für Wohnbauten geplante Summe verzeichnete im Dezember
ein leichtes Minus, was vor allem auf die rückläufige Bausumme bei den
Mehrfamilienhäusern (MFH) zurückzuführen ist, während sich die Investitionen in
projektierte Einfamilienhäuser (EFH) erhöhten. Die YTD-Summe des MFH-Segments
kann am Schluss aber ein solides Wachstum ausweisen (YTD: +7,2 %). Bei den
Einfamilienhäusern dürfte der Boom eine Fortsetzung finden (YTD: +16,5 %).
Das Industriesegment konnte letzten Monat die geplanten Investitionen in den Gebäudepark im Vergleich zur bereits hohen Vorjahressumme weiter steigern (+10,2 %), wie die von der Docu Media Schweiz GmbH erhobenen Zahlen zeigen. Auch die übers Jahr aufgelaufene Summe geplanter Bauvorhaben der Industrie deutet auf Prosperität hin (YTD: +23,9 %).
Die Summe für Bauten im Bürosegment befindet sich nach wie
vor im Minusbereich, wenn auch der Rückgang im Dezember weniger dramatisch
ausfiel, als dies noch in den Vormonaten der Fall war. Dennoch lag der
Dreimonatsdurchschnitt um mehr als die Hälfte tiefer als in der entsprechenden
Vorjahresperiode.
Bürosegment bleibt volatil
Der gute Jahresauftakt und die stabile Entwicklung in den
Sommermonaten konnten beim Schlussergebnis des Bürosegments aber Schlimmeres
verhindern (YTD: -15,7 %). Doch die Unsicherheiten bei der Büroflächennachfrage
bleiben bestehen. Der Verlauf der Bausumme dürfte weiterhin volatil bleiben,
die Aussichten des Segments sind vorerst getrübt.
Für den Bau von Schulen gingen Gesuche mit einer gesamthaft
deutlich höheren Bausummen ein, sodass der Drei-monatsdurchschnitt im Vergleich
zur Vorjahresperiode um 24,1 Prozent zulegen konnte. Gesamthaft erhöhte sich
die YTD-Summe für Schulgebäude gegenüber dem Vorjahr um 67,7 Prozent. Dagegen
stagnierte die projektierte Summe für Bauten im Bereich des Gesundheitswesens
(YTD: -2,2 %).
Hotelbau auf gutem Weg
Ein Auf und Ab erlebte in den letzten Monaten das
Tourismussegment, es konnte im Schlussmonat aber ein sattes Plus (+26,1 %)
ausweisen. Schliesslich summierten sich die geplanten Investitionen in
Hotelbauten zum Jahresende auf einen Wert, der 15,7 Prozent über dem Vorjahr
lag. Bei Sportanlagen und Bauten, die der Erholung und der
Freizeitbeschäftigung dienen, betrug das Plus schliesslich 30,1 Prozent (YTD).
Sowohl die Deutschschweiz als auch die Romandie mussten im Dezember bei der geplanten Summe Einbussen hinnehmen, während das Tessin erneut oben ausschwang. Im Südkanton schoss die YTD-Summe 58,0 Prozent in die Höhe, während die Deutschschweiz die YTD-Summe zum Vorjahr um 11,6 Prozent ausweiten konnte. Ins Hintertreffen geriet die Romandie (YTD: -1,4 %).