10:22 BAUBRANCHE

Monatsstatistik April 2022: Grossprojekt treibt Bausumme in die Höhe

Geschrieben von: Stefan Schmid (sts)
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Das Schweizer Bauhaupt- und Ausbaugewerbe konnte im April nach dem stetigen Aufwärtstrend in den Vormonaten die Erholung fortsetzen. Die Hochbausumme stieg gar auf den höchsten Wert der letzten Dekade. Erstmals in der zehnjährigen Zeitreihe gingen mehr als 6000 Gesuche für Objekte ein (+5,9 %). Die auf Basis von Gesuchen ermittelte Hochbausumme ist im Vergleich zum Vorjahresmonat um 25,6 Prozent in die Höhe geschossen.

Stau und Ameisen

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Die Investitionen für den Bau von Einfamilienhäusern waren im April rückläufig, während sich das Wachstumstempo bei der geplanten Bausumme des Segments Mehrfamilienhäuser beschleunigte.

Die Zunahme ist vor allem auf das ausserordentliche Ergebnis in der Romandie zurückzuführen. Zu Buche schlägt dabei das Grossprojekt beim Uno-Sitz in Genf, wo die Renovierung eines Gebäudes sowie ein Neubau für insgesamt 836,5 Millionen Franken geplant sind. Aber auch ohne das Grossprojekt läge die geplante Bausumme immer noch über dem Vorjahreswert. Breiter abgestützt ist das Wachstum in der Waadt, wo die geplanten Investitionen einen Spitzenwert erreichten und den langjährigen Durchschnitt weit übertrafen. Aufgrund der Vorgaben in Genf und im Waadtland fielen die rückläufigen Bausummen in den anderen Westschweizer Kanton weniger ins Gewicht.

Zürich schwächelt

Die Deutschschweiz konnte gesamthaft immerhin den Monatswert des Vorjahres egalisieren. Im April die Bausumme hochgefahren haben die Kantone Aargau und Bern. Auch wurden mehr Projekte lanciert, sodass sich die im Jahr aufgelaufene Summe (Year to Date – YTD) nach vier Monaten auf einem hohen Stand befand. Im Vergleich zum Vorjahresmonat konnten auch Solothurn und Schwyz hohe Steigerungsraten ausweisen. 

Dagegen fiel die Bausumme des Kantons Zürich dramatisch zurück (-24,6 %), was sich auch in der YTD-Summe niederschlug (-5,8 %). Im Tessin zeigten sich im April deutliche Bremsspuren – mit Folgen für die künftige baukonjunkturelle Entwicklung. Im Südkanton scheint der Boom vorerst vorbei zu sein, denn die Bausumme war rückläufig (-8,3 %). Die Zwischenbilanz nach vier Monaten ist eher düster (YTD: -34,2 %).

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Rückläufige EFH-Bausumme

Der Wohnbau wiederum war von gegenläufigen Entwicklungen der Bausummen geprägt. Erstmals in diesem Jahr gingen die geplanten Investitionen für den Bau von Einfamilienhäusern (EFH) zurück (-7,8 %). Allerdings lag die YTD-Summe im April 4,0 Prozent im Plus, sodass der Rückgang zu verkraften sein dürfte. Das Segment Mehrfamilienhäuser (MFH) kann im Vergleich zum Vorjahr das Wachstums-tempo der Bausumme steigern (+8,5 %). 

Weniger in den Gebäudepark investiert die Industrie. In den Monaten des ersten Quartals war die Bausumme des Segments starken Schwankungen unterworfen, während sich die Abschwächung im April vergleichsweise noch in Grenzen hielt (-2,8 %). Gesamthaft lagen die geplanten Investitionen aber immer noch im Bereich des hohen Vorjahreswerts. Zäh verläuft nach wie vor die Erholung beim Bürobau. Der Monatsdurchschnitt des ersten Quartals, gerechnet ohne das UNO-Grossprojekt, war bei weitem ausser Reichweite.

Öffentliche Hand fokussiert

Auch die geplanten Investitionen der öffentlichen Hand dürften sich nur zum Teil als Stütze der künftigen Bautätigkeit erweisen. Die für den Bau von Schulen geplante Summe schwächte sich im April deutlich ab (-27,7 %), was die YTD-Summe weiter ins Minus drückte (-15,6 %). Immerhin erhöhte sich die Summe für Projekte im Bereich der Fürsorge und der Gesundheit (+70,6 %), entsprechend erhielt die YTD-Summe Auftrieb (+52,3 %).

Das Tourismussegment konnte wie in der Vormonaten zwar ein Plus verzeichnen (+30,0 %), doch blieb die YTD-Summe hinter dem Vorjahreswert zurück (-21,2 %). Ein Hoffnungsschimmer ging in den beiden Vormonaten von den geplanten Bauten für die Bereiche Freizeit, Sport und Erholung aus. Doch im April konnte das Segment die guten Vorgaben nicht bestätigen (-37,3 %), die YTD-Summe sank im Vergleich zum Vorjahresmonat in einem ähnlichen Ausmass.

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Redaktor Baublatt

Seine Spezialgebiete sind wirtschaftliche Zusammenhänge, die Digitalisierung von Bauverfahren sowie Produkte und Dienstleistungen von Startup-Unternehmen.

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