Moderat steigende Hypozinsen
Trotz etwas steigender Richtzinsen, etwa bei 10jährigen Festhypotheken von 2,0 auf 2,3 Prozent, vermag Comparis noch keine Zinswende zu erkennen. Inzwischen haben sich die Zinsen wieder stabilisiert.
Der vierteljährliche Hypotheken-Barometer des Internet-Vergleichsdienstes comparis.ch für das erste Quartal 2013 signalisierte Anfang 2013 innerhalb weniger Wochen einen Anstieg der Zinsen für Festhypotheken. Dies nachdem sie während des ganzen Vorjahres fast unverändert auf historisch tiefem Niveau verharrten. Die vorschnell diagnostizierte Trendwende trat nicht ein - die Lage hat sich beruhigt. Die Zinsen haben sich auf einem leicht höheren Niveau stabilisiert.
Durchschnittlich 0,2 Prozent mehr als im Vorquartal
Für zehnjährige Festhypotheken stiegen die Zinsen, wie erwähnt, von 2,0 auf 2,3 Prozent. Für fünfjährige Laufzeiten gab es eine durchschnittliche Steigerung von 1,4 auf 1,6 Prozent. Das sind ebenfalls 0,2 Prozentpunkte mehr als im Vorquartal. Die einjährigen Festhypotheken verharrten dagegen im ganzen Quartal bei durchschnittlich 1,4 Prozent. Insgesamt verschob sich die Zinskurve für Festhypotheken also nur moderat nach oben. Bei den variablen Hypotheken hielt sich das Zinsniveau stabil bei 2,7 Prozent. Gemäss Stefan Rüesch, Banken-Experte von comparis.ch kann bei diesen Zahlen weder vom Ende der Tiefzins-Situation noch von einer Zinswende gesprochen werden. Es bestehen auch weiterhin keine Anzeichen, dass nun die Zinsen weiter steigen werden.
Gründe für den Zinsanstieg
Gemäss Stefan Rüesch hat der Markt die Anpassungen vor dem Entscheid des Bundesrates vorweggenommen. Zudem hätten die Banken ihre Margen erhöht und auch die Refinanzierungskosten für die Banken sind seit Anfang Jahr gestiegen - so auch die Swap-Zinsen, zu denen sich die Banken untereinander Kredit gewähren.
Kaum Auswirkungen auf die Nachfrage
Die Auswirkungen eines Zinsanstieges um 0,2 Prozent sind minim. Bei einer Hypothek von 500'000 Franken bedeutet dies einen Mehraufwand von 1000 Franken pro Jahr. So hat der Zinsanstieg auch zu keiner Abschwächung der Nachfrage geführt. In der Hypotheken-Börse von comparis.ch waren nur kleine Verschiebungen festzustellen.
Festhypotheken mit Abstand am Beliebtesten
Auch im ersten Quartal dieses Jahre betrafen 81 Prozent sämtlicher Nachfragen vor allem Festhypotheken (Vorquartal 78 Prozent). Innerhalb dieses Segmentes bleiben langfristige Laufzeiten von sieben bis zehn Jahren mit einem Anteil von 80 Prozenten der Renner. Für mittelfristige Laufzeiten von vier bis sechs Jahren beträgt der entsprechende Anteil noch 17 Prozent und für kurzfristige Modelle von einem bis drei Jahren lediglich drei Prozent. Keine Verschiebungen gab es beim Anteil der Libor-Hypotheken mit 10 Prozent sämtlicher Hypotheken und bei den variable Hypotheken mit 2 Prozent. (mai/mgt)