Mobile Arbeitsplätze: Nur schweben ist schöner
Eine Schaukel oder Kokons – so stellen sich Studenten der Hochschule Luzern – Technik & Architektur mobile Arbeitsplätze vor. Sie entwarfen sie nicht nur, sondern bauten sie auch. Als Material dienten Einkaufstaschen, Klebstreifen oder Betonverschalungen.
Die schrägen Minibüros entstanden im Rahmen eines Kontextmoduls zum Thema Bau, das unter dem Motto „Aerospaces“ stand und an dem sich die Studiengänge Architektur, Innenarchitektur, Bautechnik und Gebäudetechnik Beteiligten. Die Auflagen: Der Raum für eine Person muss dem Bedürfnis nach nach Rückzug und Konzentration gerecht werden, Schutz vor Umwelteinflüssen wie Nässe oder Lärm bieten und ein angenehmes Raumklima aufweisen. Überdies durfte er den Boden nicht berühren. „Die Ablösung vom konventionellen Büro bedeutet auch, neue Orte für konzentriertes Arbeiten zu finden, die noch nicht durch andere Nutzungen belegt sind“, sagt Dozentin Sibylla Amstutz.
Die Aerospaces sind alle sehr unterschiedlich, das gilt sowohl für ihre Form als auch für die Aufhängekonstruktion. Ob sie auch in der Praxis funktionieren, testeten die Studenten an verschiedenen Orten: Das Büro „The Shell“ aus Aluverbundrohren und Klebeband, hängten sie an Bäumen auf dem Luzerner Kurplatz auf. Und „Losing Feet“ aus Holz und Einkaufstaschen wurde im Gigeliwald Luzern ausprobiert. Für das Projekt „Woven cradle“ zerschnitten die Architekten Betonverschalungen aus Holz in vier Millimeter dicke Streifen und flochten daraus einen Arbeitsplatz, der einem Kokon ähnelt. Der Härtetest wurde ebenfalls in einem Wald durchgeführt. (mai/mgt)