Milliardendeal: BASF verkauft Geschäft mit Bautenanstrichen
BASF kommt bei seinem Umbau voran: Der US-Farben- und Beschichtungskonzern Sherwin-Williams übernimmt das brasilianische Geschäft mit Anstrichen für Gebäude von BASF für 1,15 Milliarden US-Dollar. Dies teilte das Dax-Unternehmen heute mit.

Quelle: BASF SE
Steamcracker im BASF-Werk Ludwigshafen: Eine Fläche von rund 64'000 Quadratmetern - das entspricht 13 Fussballfeldern - umfasst der Steamcracker II, die grösste einzelne Anlage am Standort Ludwigs¬hafen der BASF. Der Cracker ist auch das "Herzstück" der Verbundproduktion. Er ist seit 1981 in Betrieb und spaltet unter Zusatz von Wasserdampf bei etwa 850 Grad Celsius Rohbenzin auf. Dabei entstehen im wesentlichen Ethylen und Propylen, unverzichtbare Grundstoffe für die Herstellung vieler Produkte in Ludwigshafen.
Das Geschäft mit Bautenanstrichmitteln mit einem Umsatz von rund 525 Millionen Dollar 2024 sei das einzige nennenswerte Geschäft der BASF mit Endverbrauchern, hiess es. Die Veräusserung des Bereichs
ist nur ein Schritt beim Konzernumbau.: Im zweiten Quartal 2025 beabsichtigt BASF, an den Markt zu gehen, um weitere strategische Optionen für ihre verbleibenden Coatings-Aktivitäten zu prüfen", schreibt der Chemikonzern in seinem Communiqué. Diese umfassen die Fahrzeugserien- und Autoreparaturlacke sowie Oberflächenbehandlungen.
BASF will mit weitreichendem Umbau aus der Krise
Vergangenen September hatte der BASF-Chef Markus Kamieth einen weitreichenden Umbau angekündigt, mit dem der weltgrössten Chemiekonzern aus der Krise geführt werden soll. Geschäftsbereiche sollen teilweise verkauft und das Agrargeschäft an die Börse gehen. Zudem wird die Dividende für Aktionäre erstmals seit 2010 gekürzt, und es drohen weitere Schliessungen von Chemieanlagen im Stammwerk im deutschen Ludwigshafen. Dort steht mit dem jüngsten Milliarden-Sparprogramm ein weiterer, noch nicht bezifferter Stellenabbau bevor.
Aktuell verhandelt der Konzern mit dem Betriebsrat über einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen und eine Modernisierung des Standorts Ludwigshafen. Die Gespräche über eine neue Standortvereinbarung seien aufgenommen worden, erklärte eine BASF-Sprecherin gegenüner der Deutschen Presse-Agentur. Noch bis Jahresende gilt bei BASF eine Vereinbarung, die betriebsbedingte Kündigungen in Ludwigshafen ausschliesst. (awp sda dpa/mai)