Milliarden-Deal: Bosch will Klimatechnik-Geschäft von Johnson Controls kaufen
Der Technologiekonzern Bosch will das weltweite Heizungs-, Lüftungs- und Klimalösungsgeschäft für Wohn- und kleine Gewerbegebäude vom irischen Gebäudetechnik-Konzern Johnson Controls übernehmen. Der Kaufpreis beträgt 8 Milliarden Dollar. Damit kann Bosch sein Klimageschäft beinahe verdoppeln.
Quelle: Bosch
Mit dem Zukauf will Bosch weltweit eine führende Marktposition im Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungsmarkt einnehmen.
In diesem
Zuge wolle man auch ein Gemeinschaftsunternehmen von Johnson Controls und dem
japanischen Industriekonzern Hitachi vollständig erwerben, inklusive der
40-prozentigen Beteiligung von Hitachi, teilte Bosch in Gerlingen bei Stuttgart
mit. Die
Gesellschafter und der Aufsichtsrat von Bosch hätten der Transaktion
zugestimmt.
Verbindliche
Vereinbarungen wurden von den beteiligten Parteien am Dienstag unterzeichnet.
Die Übernahme soll voraussichtlich in zwölf Monaten erfolgen – vorausgesetzt,
die Behörden stimmen dem Deal zu. Laut Bosch-Chef Stefan Hartung handelt
es sich um die grösste Transaktion in der Unternehmensgeschichte.
16 Produktionsstandorte und 12 Entwicklungsorte
Mit dem Zukauf will Bosch nach eigenen Angaben weltweit eine führende Marktposition im Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungsmarkt einnehmen. Weiter werde die Präsenz in den USA und Asien gestärkt. «So eröffnen wir uns weitere Wachstumschancen und stellen das gesamte Unternehmen noch robuster auf», so Hartung.
Die
Geschäfte, die Bosch zukaufen will, erzielten den Angaben nach im Geschäftsjahr
2023 insgesamt einen Umsatz von rund vier Milliarden Euro und beschäftigen
weltweit rund 12'000 Mitarbeiter. Die Transaktion umfasst 16
Produktionsstandorte und 12 Entwicklungsstandorte in mehr als 30 Ländern.
Das
Produktportfolio decke die gesamte Bandbreite von Heizungs-, Lüftungs- und
Klimatisierungslösungen für Wohn- und kleine Gewerbegebäude ab. Dazu gehören
Marken wie York oder Coleman in den USA und Hitachi in Asien, für die Bosch
laut Mitteilung eine langfristige Lizenz erhält.
Wachsender Klimatechnik-Markt
«Bosch
beschleunigt mit dem Zukauf sein Wachstum und wird seinen Umsatz im Heizungs-,
Lüftungs- und Klimatisierungsmarkt auf etwa neun Milliarden Euro fast
verdoppeln.», wird Christian Fischer, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der
Robert Bosch GmbH, in der Mitteilung zitiert.
Das Unternehmen rechnet damit, dass der globale Markt für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungslösungen bis 2030 um 40 Prozent wachsen wird. Treiber dafür seien der technologische Fortschritt, der Kampf gegen den Klimawandel und neue Regulierungen, heisst es.
Bosch will die zugekauften Geschäfte in die Home Comfort Group mit Verwaltungssitz in Wetzlar integrieren. Die Bosch-Tochter erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 mit 14'600 Mitarbeitern einen Umsatz von rund fünf Milliarden Euro. (awp sda dpa / pb)