Mikroskop für Markt, Mieter und Eigentümer
Mittelfristig wird sich die Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt zuspitzen. Davon geht das Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) aus. Mit dem als Webpublikation erschienenen Forschungsprogramm 2012-2015 will es zur Bewältigung der Situation beitragen sowie der Wirtschaft und der Politik Entscheidungsgrundlagen bereitstellen.
Neben den Forschungsthemen enthält das Programm eine Darstellung von Aufträgen und Zielen der Wohnforschung, einen Rückblick auf die Ergebnisse des Programms 2008-2011 sowie eine aktuelle Analyse der Lage und der Entwicklungstendenzen im Wohnungswesen. Das Programm ist kein Ausschreibungspapier sondern eine Absichtserklärung. Forschungsprojekte werden laut BWO zu gegebener Zeit ausgeschrieben.
Die einzelnen Vorhaben behandeln fünf Schwerpunktthemen:
Unter anderem geht es um die Folgen, die sich aufgrund der veränderten Nachfrage ergeben. So wird etwa aufgrund der Überalterung das Bedürfnis nach relativ einfach zugänglichen Wohnungen steigen. Generell geht das BWO davon aus, dass sich der Nachfragedruck erhöhen wird, weil die Lebenserwartung steigt, sich immer mehr Paare scheiden lassen und weil in besonders attraktiven Regionen die Bevölkerung zunimmt.
Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Frage nach der Wohnversorgung sozial oder wirtschaftlich schwacher Gruppen. Dabei geht es um Personen mit tiefem Einkommen, die darauf angewiesen sind, in der Nähe ihrer Arbeitsstelle oder Ausbildungsstätte zu leben.
Als zentrales Thema betrachtet das BWO auch den Trend zu mehr Stockwerkeigentum. Diese aus der Optik der Eigentumsförderung erfreulich Entwicklung werfe verschiedene Fragen auf, die nicht nur den Eigentumsbereich selber, sondern auch die übrigen Marktsegmente beträfen, heisst es in der Dokumentation zum Forschungsprogramm.
Ebenfalls einen Fokus legt das BWO auf die Stadt- und Quartierentwicklung. Der Erhalt der lebendiger Zentren und Quartiere sei dabei eine der Herausforderungen, weil in immer mehr Quartieren die täglichen Bedürfnisse nicht mehr sichergestellt seien.
Ein wichtiger Punkt ist für das BWO die Frage nach dem ökologischen Umbau des Gebäude- und Wohnungsbestandes. Dabei geht es neben entsprechenden Technologien auch um umweltfreundliche Baumstoffe.
Diese fünf perspektivischen Schwerpunkte werden ergänzt von drei „Daueraufgaben“: die Konzeption und Umsetzung der Wohnungspolitik, Informationen zum Geschehen auf dem Immobilienmarkt sowie der Unterstützung von Innovationen im Wohnungswesen.
Das BWO betreibt seit 1975 Wohnforschung. Gemäss Wohnraumförderungsgesetz WFG soll die Forschung die Markttransparenz erhöhen und Grundlagen für die Verbesserung des Wohnraumangebots und des Wohnumfelds bereitstellen. Das BWO veröffentlicht die Forschungsergebnisse über Internet. (mai/mgt)
Link zum Forschungsprogramm: www.bwo.admin.ch