13:06 BAUBRANCHE

Mieten: Der Referenzzinssatz bleibt stabil

Teaserbild-Quelle: Philippe Leone, Unsplash

Der Referenzzinssatz für Wohnungsmieten bleibt erneut unverändert. Die Mieterinnen und Mieter in der Schweiz können damit aufatmen, ihnen steht keine automatische Mietzinserhöhung ins Haus. Der vom Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) veröffentlichte hypothekarische Referenzzinssatz verharrte im Juni bei 1,75 Prozent. Damit hält die Verschnaufpause bei den Mieten an.

Vergangenes Jahr war der Referenzzinssatz in zwei Schritten von 1,25 auf 1,75 Prozent geklettert. Manche Vermieter nahmen dies zum Anlass, um die Mieten markant zu erhöhen - zum Teil um über zehn Prozent. Grundsätzlich dürfen Vermieter bei einem Anstieg des Referenzzinssatzes um 0,25 Prozentpunkte den Mietzins um 3,0 Prozent erhöhen - sofern sie frühere Senkungen weitergegeben haben. Zudem dürfen sie 40 Prozent der aufgelaufenen Teuerung sowie "allgemeine Kostensteigerungen" überwälzen.

Durchschnittswert bleibt unverändert

Bei der Ermittlung des Referenzsatzes stützt sich das BWO auf den vierteljährlich erhobenen Durchschnittszinssatz der inländischen Hypothekarforderungen von Schweizer Banken. Dieser verharrte nun laut dem BWO mit 1,72 Prozent auf dem Stand des Vorquartals. Der Referenzzinssatz wird jeweils auf den nächsten Viertelprozentwert auf- oder abgerundet. Der Abstand zum nächsten Schwellenwert von 1,87 Prozent ist damit immer noch sehr gross. Erst wenn dieser Wert überschritten würde, erfolgt die nächste Erhöhung. Auf der anderen Seite käme es erst bei einem Durchschnittszinsatz von 1,63 Prozent zu einer Senkung.

Fachleute gingen  nicht von einer Veränderung beim Referenzzinssatz aus

Experten hatten im Vorfeld nicht mit einer Veränderung des Referenzzinssatzes gerechnet. Denn bei den Hypothekarzinsen, auf deren Basis der Referenzzinssatz erhoben wird, gab es zuletzt eine Entspannung. Hintergrund waren sinkende Inflationsraten und die erste Zinssenkung durch die Nationalbank.

Die Experten der Grossbank UBS kamen kürzlich in einer Studie sogar zum Schluss, dass auch bei den nächsten Beurteilungen im kommenden September und Dezember nicht mit einem Anstieg des Referenzzinssatzes zu rechnen sei. Doch auch ein Rückgang sei trotz der Entspannung bei den Marktzinsen noch nicht in Reichweite. Der Grund dafür liege in der Trägheit des Durchschnittszinssatzes. Dieser dürfte sich laut den Experten der Bank in den kommenden Quartalen seitwärts bewegen.

Geringe Wahrscheinlichkeit für einen Rückgang des Referenzzinssatzes

Völlig auszuschliessen seien andere Szenarien aber nicht, so die UBS-Studie. Voraussetzung für einen Anstieg des Referenzzinssatzes auf 2 Prozent bis Juni 2025 wäre demnach aber eine wieder aufflammende Inflation. Als noch geringer schätzen die Experten die Wahrscheinlichkeit für einen Rückgang des Referenzzinssatzes auf 1,50 Prozent innerhalb Jahresfrist ein. Denkbar wäre ein solcher Rückgang, wenn die SNB etwa aufgrund eines starken Inflationsrückgangs und einer deutlichen Konjunkturabschwächung den Leitzins auf 0,25 Prozent senken würde. (sda/awp/mai)


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