MFO-Gebäude in Oerlikon ist verloren
Das prägnante MFO-Backsteingebäude «Gleis 9» beim Bahnhof Oerlikon kann nicht gerettet werden. Die Stadt und die beteiligten Parteien bedauern, dass es aufgrund der komplexen rechtlichen Situation und terminlicher Engpässe nicht gelungen ist, eine einvernehmliche Vereinbahrung zu finden.
Quelle: zvg
Das ehemalige Verwaltungsgebäude der Maschinenfabrik Oerlikon (MFO) aus dem Jahr 1889 muss abgebrochen werden.
Für den Ausbau des Bahnhofs Oerlikon um die Gleise 7 und 8 braucht die SBB unbestrittenermassen mehr Raum. Darum muss das 120-jährige einstige Verwaltungsgebäude der Werkzeug- und Maschinenfabrik Oerlikon (MFO) weichen, wie dies in den Sonderbauvorschriften Zentrum Zürich Nord vorgesehen ist. Die Stadt hatte aber vor rund drei Jahren mit einer Studie aufgezeigt, dass das altehrwürdige und prägende 5600 Tonnen schwere Gebäude mit einer Verschiebung um 63 Meter gerettet werden könnte.
Die Firma Swiss Prime Site, auf deren Boden das Gebäude zum Teil zu stehen gekommen wäre, hatte sich bereit erklärt, das Backstein-Gebäude als Ikone der traditionsreichen Industriegeschichte Oerlikons zu retten und die Kosten für dessen Verschiebung und Installation am neuen Ort zu übernehmen.
Im Rahmen des Plangenehmigungsverfahrens durch das Bundesamt für Verkehr macht die ABB als Besitzerin des Gebäudes gegenüber den SBB Entschädigung geltend. Die SBB lehnen dies aufgrund des Rahmenvertrags aus den Sonderbauvorschriften ab. Trotz grosser Bemühungen aller Beteiligten im Verlauf der letzten zwei Jahre konnte keine Lösung gefunden werden. Das Gebäude muss nun abgebrochen und das Areal den SBB bis im Mai 2012 abgetreten werden. (mgt)