Menzi Muck mit neuem Besitzer
Die KMU Holding Rheintal Assets AG übernimmt den Baggerproduzenten Menzi Muck. Martin Kuster, Verwaltungsratspräsident der Käuferfirma, äussert sich zu den Gründen und sagt, wie es mit dem einzigen Schweizer Baggerproduzenten weitergeht.
Quelle: zvg
Martin Kuster; Verwaltungsratspräsident der Rheintal Assets AG, sagt5 wie es mit der Menzi Muck weitergeht.
Seit wann besitzen Sie Menzi-Muck-Anteile?
Martin Kuster: In meinem Einflussbereich befinden sich Anteile seit 2003. In einem Liquiditätsengpass der Firma wurden ich und andere angefragt, ob man sich beteiligen wolle. Das taten wir und ich war dann auch wesentlich daran „Schuld“, dass man die Menzi Muck zu einer kleinen Publikumsgesellschaft entwickelt hat.
Gehören der Firma Rheintal Assets AG alle Aktien?
Nein, es sind rund 80 Prozent. Wir wollen die Firma auch nicht zu 100 Prozent übernehmen, im Gegenteil. Wir möchten zur Stärkung und Internationalisierung von Menzi Muck eine Kapitalerhöhung machen und hoffen, dass wir das Aktionariat breiter streuen können.
Was wird sich bei Menzi Muck durch Ihren Einstieg ändern? Was haben Sie für Ziele?
Geschäftsleitung und Verwaltungsrat haben in den vergangenen Jahren gute Arbeit geleistet. Von daher braucht das Unternehmen nicht viele Veränderungen. GL und VR möchten aber mehr Mittel in Forschung und Auslandsexpansion investieren.
Was ermutigt Sie, an zukünftig erfolgreiche Geschäfte ennet der Landesgrenzen zu glauben?
Rund die Hälfte des Umsatzes unseres Kerngeschäftes mit den Schreitbaggern, erzielen wir in der Schweiz. Meine VR-Kollegen und ich sind überzeugt, dass wir die anderen 50 Prozent noch weit mehr ausbauen können. Für die Entwicklung dieser Geschäfte werden aber zusätzliche Mittel benötigt.
Wo sehen Sie den Umsatz 2016?
Momentan machen wir etwas über 50 Millionen Franken. In rund fünf bis sieben Jahren möchten wir 70 bis 80 Millionen erzielen.
Im Portfolio der Rheintal Assets befinden sich zahlreiche Beteiligungen aus dem Bau- oder baunahen Bereich. Steckt eine Strategie dahinter?
Wir sind in einer Gegend zu Hause, wo es viel Old Economy gibt. Dass die Firmen, an denen wir uns beteiligen konnten aus dem Baubereich stammen, ist eher dem Zufall geschuldet. Wir möchten uns aber auch nicht die Finger in der Hightechbranche verbrennen.
Zusammen mit anderen Investoren gründete Martin Kuster vor rund fünf Jahren die Rheintal Assets AG. Ziel war der Aufbau einer KMU-Holding, die in im Rheintal und im Vorarlberg ansässige Unternehmen investiert. „Statt nach China sollen die Leute das Geld in örtliche Firmen investieren“, sagt Kuster. Das Portfolio umfasst Beteiligungen an 11 Firmen. Die Rheintal Assets AG befindet sich momentan im Besitz von 174 Aktionären, wobei der grösste Aktionär 28 Prozent hat, Kuster nennt rund vier bis fünf Prozent sein Eigen. Damit kein einzelner Aktionär dominieren kann, gibts eine Stimmrechtsbeschränkung von 10 Prozent. Die Aktien werden am OTC-Markt an der Berner Börse gehandelt, jedermann kann sich an der Firma beteiligen. (tst)