12:10 BAUBRANCHE

MEM-Industrie: Gleiche Auftragslage, aber weniger Umsatz

Teaserbild-Quelle: Swissmem

Die ausgeprägte Wachstumsdynamik, die die Geschäftsentwicklung der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM) noch zu Jahresbeginn prägte, ist im dritten Quartal in einer Stagnation übergegangen. Die Auftragseingänge verharrten praktisch auf dem Vorjahresniveau, die Umsätze reduzierten sich.

MEM-Industrie, Symbolbild (Swissmem)

Quelle: Swissmem

MEM-Industrie, Symbolbild

Vor einem Jahr hatte man noch Hoffnung auf eine anhaltende Aufwärtsbewegung in der MEM-Industrie. Sie Swissmem nun in einer Mitteilung schreibt, ist diese Hoffnung im dritten Quartal 2014 „allmählich einer gedämpften Erwartungshaltung gewichen“. Denn die zweistelligen Wachstumsraten bei den Auslandbestellungen, die im ersten Jahr notiert werden konnten, seien im dritten Quartal 2014 in eine negative Entwicklung gekippt. Die Aufträge aus dem Ausland hätten sich im Vergleich zum Vorjahresquartal um 3,6 Prozent reduziert. Nur dank erhöhter Inlandaufträge (plus 14,5 Prozent), die knapp ein Viertel zum Geschäftsergebnis der Unternehmen der MEM-Industrie beitragen, habe das Auftragsniveau im dritten Quartal 2014 insgesamt gehalten werden können (plus 0,3 Prozent).

4,2 Prozent weniger Umsatz

Auch bei den Umsätzen zeigt sich offenbar eine Abkühlung der Geschäftsdynamik. Im Vergleich zum Vorjahresquartal sanken sie um 4,2 Prozent, schreibt Swissmem. Zwar verberge sich dahinter ein Basiseffekt, denn das Vorjahresquartal sei sehr umsatzstark gewesen. Über alle drei Quartale 2014 betrachtet liege das Umsatzwachstum aber bei lediglich 1,4 Prozent. Diese Entwicklung deckt sich laut Swissmem mit dem Verlauf der Exporte der MEM-Industrie, die sich in den ersten neun Monaten auf insgesamt 48,7 Milliarden Franken beliefen. Sie lagen damit 0,7 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Träge Entwicklung in Europa

Die schwache Konjunktur in Zentraleuropa schlug sich, so Swissmem, in einer „seitlichen Exportentwicklung“ in den Kernmärkten Deutschland (0,9 Prozent) und Frankreich (0,6 Prozent) nieder, während die politischen Spannungen in Osteuropa eine deutliche Reduktion der Ausfuhren nach Russland (minus 6,7 Prozent) sowie in die Ukraine (minus 32,3 Prozent) nach sich zogen. Insgesamt musste im EU-Raum ein Exportrückgang um 0,3 Prozent verzeichnet werden.

Erfreulicher sieht es im asiatischen Wirtschaftsraum aus. Mit einem Plus von 5,7 Prozent entwickelte er sich deutlich positiver als der EU-Raum. Von den Hauptabsatzmärkten wiesen ausserdem vor allem die USA (plus 3,1 Prozent) und China (plus 8,7 Prozent) eine ausgeprägte Dynamik auf.

Ernüchterung bei den Unternehmen

Der grosse Optimismus, den die Unternehmen zu Beginn des Jahres zeigten, sei derzeit kaum noch spürbar, schreibt Swissmem. Im ersten Quartal hätten 50 Prozent der Unternehmen mit zunehmenden Auftragseingängen für das gesamte Jahr gerechnet. Mittlerweile gingen aber nur noch 36,5 Prozent der befragten Personen von einer verbesserten Auftragslage für die kommenden zwölf Monate aus. Der Anteil jener, die im selben Zeitraum mit weniger Aufträgen rechnen, sei hingegen um neun Prozentpunkte gestiegen. (pd/mt)

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