Maschinenkaverne am Nant de Drance ausgebrochen
Sie ist eine der grössten unterirdischen Bauten Europas: Die Maschinenkaverne des Pumpspeicherkraftwerks Nant de Drance. Heute wurde ihr Ausbruch in Anwesenheit von Bundesrätin Doris Leuthard beendet. Ende 2018 soll das Kraftwerk in Betrieb gehen.
Die Maschinenkaverne bildet das Herzstück der künftigen Anlage: Hier werden die sechs Pumpturbinengruppen installiert – sie verfügen über eine Gesamtleistung von insgesamt 900 Megawatt. Die Kaverne ist 192 Meter lang, 32 Meter breit sowie 52 Meter hoch und liegt in einer Tiefe von 600 Metern, zwischen den beiden Stauseen Emosson und Vieux-Emosson. Für ihren Zugang musste im Vorfeld ein 5,6 Kilometer langer Verbindungstunnel ab Chatelard gebaut werden. Die Ausbrucharbeiten für die Maschinenkaverne selbst starteten im September 2011; Während der zweieinhalbjährigen Bauzeit wurden total 400‘000 Kubikmeter oder rund 630‘000 Tonnen Fels ausgebrochen, die dann bis zum Lager in Châtelard transportiert werden mussten.
Nach dem Ausbruch werden als nächstes die Elemente der ersten Stahlrohrleitungen geliefert und der zweite Vertikalschacht fertig gestellt. Daneben wird die Staumauer Vieux-Emosson weiter erhöht und die Montage der Maschinen in der Kaverne in Angriff genommen. Die Inbetriebnahme der Anlage ist ab 2018 etappenweise vorgesehen.
„Alpen als Batterie Europas“
Langfristig brauche es Speichermöglichkeiten und Regelreserven für die wachsende Produktion an erneuerbarer Energie, sagte Leuthard anlässlich der Feierlichkeiten zum Kavernenausbruch. „Nur so kann auch das vielbemühte Bild der Alpen als Batterie Europas Realität werden.“ Dieses Kraftwerk zeige, wie wichtig eine Verbindung mit Europa und wie unerlässlich der Zugang zum europäischen Markt sei. Zudem betonte die Bundesrätin, dass der Nant de Drance ein wichtiger Teil der nationalen Energiestrategie 2050 darstellt. „Nant de Drance zeigt, dass man trotz der aktuell kritischen Lage auf dem Strommarkt investieren soll.“
Die Aktionäre von Nant de Drance – Alpiq (39 Prozent), SBB (36 Prozent), IWB (15 Prozent) und FMV (10 Prozent) – investieren rund 1,9 Milliarden Franken in das Projekt. (mai)