Mahnmal für Bonfol von Mario Botta
Die ehemalige Lehmgrube im jurassischen Bonfol galt als einer der verseuchtesten Plätze der Schweiz: Zwischen 1961 und 1976 nutzten sie acht Chemie- und Pharmazieunternehmen als Lagerstätte für ihre Abfälle, darunter Roche und Ciba Geigy. Mittlerweile ist die Grube aufwendig saniert worden.
Insgesamt wurden rund 200‘000 Tonnen Altlasten entfernt, wie Bernhard Scharvogel von der bci Betriebs AG, einem eigens für die Sanierung des Grundes von den Basler Chemiefirmen gegründeten Konsortium, in einer Reportage von swissinfo erklärte.
Damit die Geschichte der giftigen Deponie nicht in Vergessenheit gerät, soll auf ihrem Grund nun ein Mahnmal entstehen. Den Architekturwettbewerb für die Stätte gewann Mario Botta vor zwei Jahren. Heute wurde das Projekt vorgestellt: Die Schutzmauer, die die Grube einst von der Umgebung abschirmte wird erhalten. Am nördlichen Ende der Mauer ist ein 40 Meter hoher Aussichtsturm vorgesehen, der seinen Besuchern einen Rundumausblick auf die Umgebung bietet, und damit vor allem auch auf die ehemalige Lagerstätte. Der sanierte Boden wird renaturiert – zudem wird dort eine rund 400 Meter lange Allee in Form einer Acht gepflanzt. „Es ist ein Natur- und gleichzeitig ein Landschaftsprojekt“, kommentiert Escale Bonfole – der Verein der hinter dem Bauvorhaben steht – Mario Bottas Entwurf. Da Projekt bringe die architektonischen Elementen wie die Mauer und der Turm mit der Natur in Dialog.
Läuft alles nach Plan und gibt es keinen Widerstand gegen das Projekt sollen die Bauarbeiten 2018 starten. Es wird mit Kosten von 4,65 Millionen Franken gerechnet. (mai)