15:00 BAUBRANCHE

Luzerner Kantonsrat probt gegen den Denkmalschutz den Aufstand

Teaserbild-Quelle: Chris Boese, unsplash

Gemeinden im Kanton Luzern sollen Entscheide der kantonalen Denkmalpflege durch Abstimmungen aufheben können. Das fordert eine Motion, die der Luzerner Kantonsrat am Montag überwiesen hat – trotz juristischer Bedenken der Regierung.

Der Luzerner Kantonsrat hat am Montag eine Motion mit 62 zu 50 Stimmen gutgeheissen, welche das Rekursrecht vom Gericht zum Volk verschieben will.

Die Mehrheit des Parlaments teilte damit die Haltung des Regierungsrats nicht, dass die Motion aus juristischen Gründen nicht umgesetzt werden könne. Der Vorstoss setze am «völlig falschen Ende» an, warnte Regierungsrat Armin Hartmann (SVP) vergeblich.

Der Regierungsrat fand aber auch, dass beim Denkmalschutz die Abläufe verbessert werden könnten. Er beantragte deswegen, die Motion teilweise und in der abgeschwächten Form des Postulats zu überweisen, unterlag damit aber.

«Gesetzgeber hat Königreich geschaffen»

Motionär Hanspeter Bucheli (Mitte) sagte, dass mit dem Denkmalschutz, wie er heute angewendet werde, vor lauter Vergangenheit die Zukunft verhindert werde. «Der Gesetzgeber hat ein Königreich geschaffen», sagte er.

Fritz Gerber (SVP) sagte, die Denkmalpflege mache das Bauen teurer. Am Schluss zahle der Mieter. Stephan Dahinden (SVP) teilte die Kritik an der Denkmalpflege, stufte die Umsetzung der Motion aus juristischen Gründen aber als schwierig ein.

Franziska Rölli (GLP) bezeichnete das geforderte Rekursrecht gar als «fragwürdig». Für Rekurse sei die Judikative und nicht die Legislative zuständig.

Entscheide von Fachleuten

Judith Schmutz (Grüne) sagte, «bei aller Liebe zur Demokratie» gehe es beim Denkmalschutz um den Schutz eines öffentlichen Interesses. Hier brauche es Entscheide von Fachleuten und nicht vom Volk.

Jörg Meyer (SP) argwöhnte, dass es in der Motion um eine Schwächung der Denkmalpflege gehe. (sda/pb)

Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

EMS Ersatzteil- und Maschinen-Service AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Reports

analyse

Kostenfreie Reports zur Bauindustrie

Jetzt noch mehr inhaltsstarke Quartalsanalysen, kostenlos für Baublatt Abonnent*innen. Neben der Baublatt Analyse, die neu «Baublatt Project Categories» heisst, erhalten Sie ab April 2025 zwei brandneue Reports als Zusatz. Erfahren Sie hier was «Baublatt Top Players» und «Baublatt Regional Projects» zu bieten haben – wie gewohnt digital, prägnant und graphisch auf den Punkt gebracht.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.