Luzern, Schwyz, Zug: Grosse Sprünge trotz der Krise
Der Kanton Luzern will seine komfortable Finanzlage nutzen, um in den
nächsten Jahren mehrere hundert Millionen Franken zu investieren. Schwyz wartet
wegen der Corona-Pandemie mit weiteren Steuersenkungen zu. Zug hat zur
Bewältigung der Krise für drei Jahre den Steuerfuss heruntergesetzt.
Quelle: zvg
Auf dem Seetalplatz in Emmen will der Kanton Luzern für 177,4 Millionen Franken ein neues Verwaltungsgebäude bauen.
Klotzen statt kleckern: So scheint die Devise des Kantons Luzern zu heissen.
Der Regierungsrat plant so grosse Investitionen wie noch nie. Hunderte Millionen
Franken will er in den nächsten Jahren ausgeben. Auf dem Seetalplatz in Emmen
plant er für 177,4 Millionen Franken ein neues Verwaltungsgebäude. Mindestens
112 Millionen Franken soll das neue Sicherheitszentrum in Rothenburg kosten. In
Reussbühl und Sursee werden die Kantonsschulen für insgesamt 77 Millionen
Franken erweitert, und in Luzern werden Pläne für ein neues kantonales Museum
und ein neues Gerichtsgebäude gewälzt.
195 Millionen Franken fliessen in die Renaturierung und den Hochwasserschutz
an der Reuss, wenn das Stimmvolk dem Projekt seinen Segen erteilt. Auch die
Kleine Emme soll für rund 165 Millionen Franken renaturiert werden. Grosse
Vorhaben stehen auch auf der Strasse an: der Ausbau der Lammschlucht im
Entlebuch für 26 Millionen, eine neue Strasse im Ränggloch zwischen Kriens und
Littau für 53 Millionen und die Umfahrung Beromünster für 60 Millionen Franken.
Übernimmt sich der grösste Zentralschweizer Kanton nicht? «Wir können das
alles finanzieren», sagte der Luzerner Finanzdirektor Reto Wyss (CVP) im Mai
vor den Medien. Der Kanton Luzern stehe finanziell solide genug da, um sich
mehrere grosse Investitionen leisten zu können. Zudem könnten mit den
Infrastrukturprojekten der Wirtschaft Impulse verliehen und die Steuereinnahmen
gesteigert werden. Der Kanton Luzern hat sich laut Wyss zum Ziel gesetzt, trotz
der Corona-Pandemie weder Sparpakete zu schnüren noch die Steuern zu erhöhen.
Er will aber bei den Ausgaben Disziplin üben, strukturelle Defizite verhindern
und gleichzeitig an den Investitionen festhalten. Dass dies finanzpolitisch
aufgeht, liegt gemäss Wyss an der Schuldenbremse. Dank dieser Fiskalregel werde
das Eigenkapital erhalten, und die Schulden würden auf ein tragbares Niveau
begrenzt.
Reserven von 455 Millionen
Die Verantwortlichen weisen auch auf die drei guten letzten Jahresabschlüsse
hin. Der Kanton ist derzeit schuldenfrei. Ende 2020 verfügte Luzern über ein
Nettovermögen von 134,8 Millionen Franken. Das Ausgleichskonto war mit 455
Millionen Franken gefüllt. Damit können unerwartet schlechte Jahresabschlüsse
aufgefangen werden. Der Spielraum bis zur Schuldengrenze betrug Ende 2020 über
722 Millionen Franken. Trotz der Neuverschuldung, die die Investitionen mit
sich bringen würden, sinkt diese Reserve gemäss den heutigen Prognosen bis 2034
nie unter 220 Millionen Franken. Leisten kann sich der Kanton Luzern die
Ausgaben auch, weil sie netto häufig nicht so hoch ausfallen wie veranschlagt.
Strassenprojekte wie der Ausbau der Lammschlucht werden zum Beispiel über
Spezialfinanzierungen abgebucht. An der Renaturierung und dem Hochwasserschutz
an der Reuss beteiligt sich der Bund zu 80 Prozent.
Auch durch das Coronajahr 2020 ist der Luzerner Staatshaushalt locker
gekommen. Bei einem Aufwand von 3,8 Milliarden wies die Rechnung einen Ertragsüberschuss
von 212,5 Millionen Franken aus. Die letzten Gewinne in dieser Höhe wurden 2007
und 2008 erwirtschaftet. Das Budget hatte ein Plus von 11,2 Millionen Franken
vorgesehen. Die Hauptgründe für das bessere Ergebnis waren einmalige
Mehreinnahmen wie die höhere Ausschüttung der Schweizerischen Nationalbank von
96 Millionen Franken. So konnte der Kanton auch die Zusatzbelastungen wegen der
Corona-Krise auffangen. Allein die Sofortmassnahmen schlugen mit 31 Millionen
Franken zu Buche. Gleichzeitig beliefen sich die Mindererträge bei den Steuern
auf fast 36 Millionen Franken.
Wirtschaft zeigt sich robust
Für dieses Jahr geht eine erste Hochrechnung der Luzerner Regierung von
einem deutlich besseren Abschluss aus als erwartet. Hatte das Budget ein Defizit
von 49,8 Millionen in Aussicht gestellt, wird jetzt mit einem Ertragsüberschuss
von 3,1 Millionen Franken gerechnet. Einer der Hauptgründe: Die Staatskasse
wird durch die Corona-Pandemie weniger stark belastet als angenommen. Deren
finanzielle Auswirkungen beziffert die Regierung auf 137,1 Millionen Franken.
Zudem habe sich die Wirtschaft robuster gezeigt als befürchtet. Das schlage
sich in den Steuererträgen nieder. Die Erträge liegen bei den
Unternehmenssteuern fast 88 Millionen Franken über dem Budget.
Bei den natürlichen Personen ist man bei den Steuereinnahmen auf Budgetkurs.
Zusätzlich schüttet die Nationalbank 128 Millionen Franken mehr aus als
erwartet. Das auf 185 Millionen veranschlagte Investitionsvolumen kann mit 162
Millionen Franken voraussichtlich erneut nicht vollumfänglich ausgeschöpft
werden. Als Gründe nennt die Kantonsregierung Projektverzögerungen, Einsprachen
und personelle Engpässe.
Für rote Köpfe sorgt im Kanton Luzern die Strategie der Regierung für die
Auszonung überdimensionierter Bauzonen. Um die Zersiedelung einzudämmen und das
Kulturland zu schützen, müssen in der Schweiz zu grosse Bauzonen verkleinert
werden. Das verlangt das revidierte Raumplanungsgesetz des Bunds (RPG), das die
Schweizer Stimmberechtigten 2013 angenommen haben. Im Kanton Luzern sollen nach
dem Willen der Regierung rund tausend Grundeigentümer in 21 Gemeinden insgesamt
67 Hektaren Bauland auszonen. Das Vorgehen des Regierungsrats ist aber auf
harsche Kritik gestossen. Betroffene Gemeinden und Grundeigentümer wehren sich
gegen die ihrer Meinung nach zu strenge Auslegung des Raumplanungsgesetzes.
Viele Gemeinden sehen auch ihre kommunale Planungshoheit verletzt.
Neubeurteilung gefordert
Im Luzerner Kantonsrat überwies eine Mehrheit aus CVP, FDP und SVP ein
Postulat, das die Regierung aufforderte, die kantonale Rückzonungsstrategie
einer Neubeurteilung zu unterziehen. Das Bau-, Umwelt- und
Wirtschaftsdepartement gab darauf ein externes Gutachten in Auftrag. Der
Befund: Der Kanton ist keineswegs streng oder gar zu streng. Vielmehr habe die
Regierung die auszuzonende Fläche sehr zurückhaltend berechnet. So habe sie ein
hohes Bevölkerungswachstumsszenario gewählt, was die Zahl der Auszonungen und
der betroffenen Gemeinden vermindere. Dazu gewähre sie einen dreiprozentigen
Bonus auf den Rückzonungsflächen, um Unschärfen der Berechnung zu begegnen, und
wende Verhältnismässigkeitskriterien an, die klar über die Überlegungen des
Bundesgerichts hinausgehen.
Gutachter Lukas Bühlmann, ehemaliger Direktor des Schweizer Raumplanungsverbands
Espace Suisse, spricht von einem pragmatischen Vorgehen des Kantons. Er fordert
die Gemeinden etwa auf, für Rückzonungen auch Parzellen ins Auge zu fassen, für
die aktuell rechtskräftige Baubewilligungen oder Sondernutzungsplanungen
vorliegen. Aus kantonaler Sicht müssen diese Flächen nur ausgezont werden,
falls die Bewilligung ungenutzt abläuft.
SP, Grüne und GLP haben sich hinter die kantonale Rückzonungsstrategie
gestellt. Sie erklären, die Regierung und die Gemeinderäte müssten einen
Volksauftrag umsetzen. Ein Komitee aus den Reihen von SP, Grünen, GLP, CVP, EVP
und Umweltschutzverbänden setzte sich zusätzlich mit den beiden sogenannten
Kulturlandschaft-Initiativen gegen die Zersiedelung und für den Erhalt des
fruchtbaren Bodens im Kanton Luzern ein. Das Stimmvolk lehnte die Initiativen
Ende vergangenen Jahres klar ab. Stattdessen folgte es der Regierung und der
Parlamentsmehrheit und befürwortete einen Gegenvorschlag. Die Stimmberechtigten
sprachen sich damit für einen besseren Schutz der unverbauten Landschaften und
Fruchtfolgeflächen aus. Der Schutz des Bodens wird aber weniger stark gewichtet
als von den Initianten gefordert. Der raumplanerische Spielraum bleibt damit
grösser. Die Initiativen hätten es praktisch verunmöglicht, rechtmässig als
Bauland eingezonte landwirtschaftliche Nutzflächen zu überbauen.
Schwyz in «sehr guter Verfassung»
Auch Schwyz hat der Krise getrotzt.
Die Rechnung 2020 des Tiefsteuerkantons schloss bei einem Aufwand von 1,6
Milliarden mit einem Ertragsüberschuss von 97,3 Millionen Franken ab. Das
Budget hatte ein Minus von 3,3 Millionen Franken vorausgesagt. Nach dem sechsten
positiven Resultat in Folge befinde sich der Staatshaushalt in einer «sehr
guten Verfassung», erklärte die Kantonsregierung. Als Hauptgründe für die
Rechnungsverbesserung um 100,6 Millionen Franken nennt sie höhere Einnahmen bei
der Grundstückgewinnsteuer sowie bei den Einkommens- und Vermögenssteuern aus
den Vorjahren. Zudem hat die Nationalbank 49,6 Millionen statt der erwarteten
12,4 Millionen Franken an den Kanton ausgeschüttet. Auf der Aufwandseite hat
Schwyz die Budgetvorgaben trotz Corona-Effekten eingehalten und zum Teil
unterschritten.
Quelle: Manuela Talenta
Blick auf den Talkessel von Schwyz.
Die finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Staatshaushalt
bleiben gemäss dem Regierungsrat vorerst verkraftbar. Insgesamt hat der Kanton
in diesem Jahr bisher weitere Massnahmen im Umfang von rund 30 Millionen
Franken beschlossen – vorwiegend für Härtefallzahlungen für die Schwyzer
Wirtschaft. Die Steuererträge sind trotz der Pandemie bisher nicht
eingebrochen.
Der Voranschlag für dieses Jahr weist ein Defizit von 0,3 Millionen Franken
aus bei einem stabilen Aufwand von 1,6 Milliarden Franken. Im Vergleich zum
letzten Budget rechnet der Regierungsrat mit zwei massgeblichen Verbesserungen.
So soll der Kantonsanteil am Reingewinn der Nationalbank um 37 Millionen
Franken höher ausfallen. Um rund 20 Millionen auf 199,3 Millionen Franken
abnehmen dürfte dagegen der Schwyzer Beitrag an den Nationalen Finanzausgleich.
Das alles verpufft allerdings im Budget, weil die Corona-Krise zu
Steuerausfällen im Umfang von geschätzten 40 Millionen Franken oder umgerechnet
rund 10 Steuerfussprozenten führen dürfte.
In den Jahren 2022 bis 2024 sind gemäss dem Aufgaben- und Finanzplan
Ertragsüberschüsse von 2,3 bis 9,2 Millionen Franken zu erwarten. Das
Eigenkapital dürfte bis Ende 2024 auf 485 Millionen Franken anwachsen. Da die
weiteren Auswirkungen der Pandemie unklar sind, will die Regierung den
Steuerfuss vorerst nicht weiter senken. 2019 wurde der Steuerfuss der natürlichen
Personen bereits um 10 Prozent heruntergesetzt. Und Ende vergangenen Jahres
nahm der Schwyzer Kantonsrat den regierungsrätlichen Gegenvorschlag zur
Mittelstandsinitiative der SVP an, der untere und mittlere Einkommen und
Familien mit Kindern jährlich um insgesamt 8,2 Millionen Franken entlastet. Die
Nettoinvestitionen werden für dieses Jahr auf 52,8 Millionen und für 2022 bis
2024 auf 81,5 bis 99,5 Millionen Franken veranschlagt.
Erholung erst 2022 erwartet
Die Schwyzer Wirtschaft werde sich in diesem Jahr mit einem Wachstum des
Bruttoinlandprodukts (BIP) von drei Prozent im Vergleich zum Schweizer
Durchschnitt «voraussichtlich unterdurchschnittlich entwickeln», heisst es in
der Wirtschaftsprognose der Schwyzer Kantonalbank. Eine vollständige Erholung
von der Covid-19-Krise sei erst 2022 zu erwarten, wobei eine starke
Baukonjunktur hilfreich sein werde. Die Verluste der Baubranche seien im
Vergleich zur Gesamtwirtschaft etwas weniger gross. Regional werde die Erholung
vor allem durch die Ausserschwyzer Bezirke angetrieben.
Demgegenüber sehen sich laut der ersten Ausgabe des kantonalen
Wirtschaftsbarometers 89 Prozent der Unternehmen in einer stabilen oder sehr
stabilen Lage. Nur ein Prozent schätzt die eigene Lage als sehr kritisch
ein. 51 Prozent der Firmen rechnen mit einer Steigerung ihres Umsatzes in
diesem Jahr. Besonders hoch ist dieser Anteil mit 71 Prozent bei der Finanz-
und Versicherungswirtschaft. Bei den Life Sciences rechnen sogar alle
Unternehmen mit einer Zunahme des Umsatzes. Entsprechend den guten Aussichten
wollen 77 Prozent der Schwyzer Unternehmen ihre Investitionen in den nächsten
Monaten konstant halten oder sogar erhöhen. Das hat Folgen für die
Beschäftigung: 21 Prozent der Unternehmen wollen die Zahl ihrer Mitarbeitenden
erhöhen. Nur 11 Prozent gehen von weniger Angestellten aus.
Zug verbucht Rekordgewinn
Der Kanton Zug senkt zur Bewältigung der Corona-Krise für
drei Jahre den Steuerfuss. Das Stimmvolk befürwortete im März die Reduktion mit
einem Ja-Stimmenanteil von 66,4 Prozent. Konkret wird der Steuerfuss für die
Steuerjahre 2021 bis 2023 von 82 auf 80 Prozent heruntergesetzt. Zusätzlich
werden die Steuerzahler durch eine ebenfalls befristete Erhöhung der
persönlichen Abzüge und einen dauerhaften Ausbau des Mieterabzugs entlastet.
Linke Kreise hatten gegen die Steuersenkung das Referendum ergriffen. Es handle
sich um eine «Mogelpackung» und um einen als Corona-Massnahme getarnten
Steuerdeal. Die Regierung verwies auf die höheren Prämienverbilligungen, mit
denen die Steuersenkung sozial abgefedert werden soll. Da die Senkung des
Kantonssteuerfusses und die Erhöhung der persönlichen Abzüge befristet seien,
heize man den Steuerwettbewerb nicht an und treibe auch die Mietpreise nicht in
die Höhe. Gut einen Monat vor dem Urnengang legte zudem Finanzdirektor Heinz
Tännler (SVP) einen provisorischen Rechnungsabschluss für 2020 vor, der einen
Rekordgewinn in Aussicht stellte.
Quelle: zvg
In Zug soll ein neuer Stützpunkt für die Zugerland Verkehrsbetriebe (ZVB) entstehen.
Tatsächlich erzielte Zug einen Überschuss von 285,5 Millionen Franken bei
einem Aufwand von 1,5 Milliarden Franken. Das ist der bisherige Höchstwert in
der Geschichte des Kantons. Das Budget hatte ein Plus von 148,7 Millionen
Franken vorgesehen. Zu diesem Gewinnsprung beigetragen hat der um 85,3
Millionen Franken gestiegene Anteil des Kantons an der direkten Bundessteuer.
Dies war eine Folge der Steuer- und AHV-Vorlage (Staf), die Anfang 2020 in
Kraft trat. Stark zu Buche geschlagen haben dabei gemäss der Kantonsregierung
Sondereffekte, die nicht voraussehbar gewesen seien. Dabei gehe es um Firmen,
die im grossen Stil Immaterialgüter- und Beteiligungsrechte veräusserten und
den Standort in Zug ausbauten. Zudem fiel die Gewinnausschüttung der
Nationalbank mit 39,5 Millionen Franken vier Mal höher als erwartet aus.
«Fantastisch» entwickelt haben sich gemäss dem Regierungsrat auch die
Steuererträge. Dies liege am krisenresistenten Branchenmix bei den Unternehmen,
den wohlhabenden natürlichen Personen, dem Zuzug von Fachleuten sowie dem
Bevölkerungswachstum im Kanton Zug. Auch auf den Selbstfinanzierungsgrad der Investitionen
von 547,1 Prozent dürfte manche neidvoll blicken. Der Kanton glänzt zudem durch
eine hohe Liquidität. Das Finanzvermögen beträgt rund 2,4 Milliarden Franken,
das Eigenkapital 1,3 Milliarden Franken. Und das alles fünf Jahre nach
schmerzlichen Sparrunden und einer drohenden Steuererhöhung.
Für dieses Jahr weist der Voranschlag trotz der Pandemie ein Plus von 31,8
Millionen bei einem Aufwand von 1,5 Milliarden aus. Wegen der beschlossenen
Entlastungsmassnahmen wird mit Mindereinnahmen bei den Steuerträgen von gut 50
Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr gerechnet. Zudem dürfte der
Kantonsanteil an den Bundessteuern um gut 52 Millionen Franken abnehmen. Für
2022 rechnet die Regierung mit einem Defizit von 4 Millionen Franken. Bereits
im Jahr darauf soll der Kanton wieder einen Ertragsüberschuss von 13,6
Millionen und 2024 sogar ein Plus von knapp 80 Millionen Franken
erwirtschaften.
Hohe Liquidität trotz Investitionen
Bis 2024 will Zug für verschiedene Projekte tief in die Tasche greifen. So
für den Stützpunkt der Zugerland Verkehrsbetriebe (ZVB) sowie voraussichtlich
für die Umfahrung Cham-Hünenberg und weitere Strassenbauten. Die Investitionen
steigen auf bis zu 150 Millionen Franken im Jahr. Sie können nach Angaben der
Kantonsregierung ohne Fremdverschuldung finanziert werden, schlagen allerdings
auf die Liquidität. Diese bleibe aber auch mit diesem Investitionsvolumen hoch.
«Der Kanton Zug ist und bleibt ein Erfolgsmodell», schwärmte
ein SVP-Vertreter im Kantonsrat. Gemäss dem neusten Standortranking der Credit Suisse
(CS) ist Zug auch das attraktivste Pflaster für Unternehmen in der Schweiz. Der
Zentralschweizer Kanton hat den ersten Platz zurückerobert, den er
vorübergehend an Basel-Stadt verloren hatte. Der Wechsel an der Spitze war
erwartet worden, weil Zug die früher beschlossene Senkung der
Unternehmenssteuern inzwischen umgesetzt hat. Der Vorsprung von Zug auf
Basel-Stadt ist allerdings gering. Mit einigem Abstand folgen Zürich und Genf.
Ebenfalls klar überdurchschnittliche Resultate erreichen die Kantone Aargau,
Schwyz und Nidwalden. Das Mittelfeld führt Luzern an. Neben der
Steuerattraktivität berücksichtigte die CS in ihrem Ranking auch die
Erreichbarkeit – das heisst vor allem die Verkehrsanbindung – und die
Verfügbarkeit von qualifizierten Fachkräften.