12:01 BAUBRANCHE

Lord Foster entwirft fürs Kulm Hotel in St. Moritz

Teaserbild-Quelle: zvg

Seit 1856 ist das Kulm Hotel St. Moritz magischer Anziehungsort für den höheren Tourismus. Vor über 110 Jahren wurde für die Gäste ein Eispavillon im Kulm Park errichtet, der auch während der Olympischen Spiele in den Jahren 1928 und 1948 genutzt wurde. Der historische Bau wird momentan nach den Plänen des Stararchitekten Norman Foster renoviert und erweitert.

St. Moritz zählt zu den bekanntesten Feriendestinationen Europas. Der Ort gilt als Geburtsort des alpinen Wintertourismus (1864) wie auch des Wintersports (1884). Basis dafür bildende der Bau zahlreicher Herbergen im bis dahin recht ruhigen Bergdorf. 1830 hatte der Ort nur 200 Einwohner, obwohl St. Moritz bereits im Mittelalter war während des Sommers bei Badegästen beliebt war. Die vorhandenen Heilquellen wurden erstmals 1466 v. Chr. geschichtlich erwähnt.

Viel wird getan, damit der Ort und die Strukturen den hohen Ansprüchen der Gäste entsprechen. Deshalb entschlossen sich auch die Besitzer des Hotels Kulm, den inzwischen baufälligen und einsturzgefährdeten Eispavillon im Kulm Park wieder in seinem alten Glanz erstrahlen zu lassen. Das Gebäude wurde im Jahr 1905 errichtet. Im Sommer wurde der Platz vor dem zunächst als Countryclub dienenden Gebäudes zum Golfspiel genutzt, im Winter wurden die Schlittschuhe angeschnallt.
Aufgrund der Lage in der Planungszone Sport muss der Eispavillon heute wieder einer sportlichen Nutzung unterliegen. Nicht nur deshalb soll er im kommenden Februar während den fünften in St. Moritz ausgetragenen FIS Alpine Ski Weltmeisterschaften als Austragungsort der Siegerehrungen genutzt werden. Damit wird eine Tradition wieder aufgenommen. Bereits während der Olympischen Spiele 1928 und 1948 wurden am Eispavillon die besten Sportler geehrt. Als Teil des Olympiaparks wurden das Restaurant und die Zuschauertribüne von den Gästen genutzt. Auf der Eisbahn davor trugen die Schlittschuhläufer ihre Wettkämpfe aus. Im Pavillon standen ihnen Umkleidekabinen zur Verfügung.

Noch 2007 war der Umbau des als schützenswert eingestuften und langsam verfallenden Pavillons zu einem olympischen Museum bei einer Abstimmung knapp gescheitert. Doch nun steht der Abschluss der Restaurierung dieses historischen Gebäudes kurz bevor. Der Ausbau und die Umgestaltung ermöglichen eine erweiterte Nutzung des Gebäudes, für das ein neues Gastronomie- und Veranstaltungskonzept vorgesehen ist. Doch noch wird gebaut. Im Dezember sollen planmässig die «Hüllen fallen», hinter denen bisher bei jedem Wetter gearbeitet wird. Der Bauplatz liegt auf 1856 Meter Höhe, da kann es bereits im Herbst sehr frisch werden. Deshalb wurden auch grosse Rohre ins Gebäude gelegt, durch die bei Bedarf Warmluft einströmt.

Im Februar erhielten die Investoren die Baubewilligung, Ostern begannen die Arbeiten. «Das Ziel war, möglichst viel der alten Holzstruktur und des Mauerwerks zu erhalten. Vor allem die Innengestaltung ist eine Symbiose aus Alt und Lord Foster», erklärt Arnd Küchel, Inhaber von Küchel Architects. (Claudia Bertoldi)

Den kompletten Artikel lesen Sie im Baublatt vom 25. November.

Der restaurierte Eispavillon soll erstmals während der FIS Alpine Ski Weltmeisterschaften im Februar 2017 für die Siegerehrungen genutzt werden. Dafür können die Sitze auf der Tribüne entfernt werden. (Alle Visualisierungen: Küchel Architects)

Der Eispavillon mit der neuen Tribüne liegt in der Planungszone Sport und soll vorwiegend für Sportveranstaltungen genutzt werden. Beim Umbau wurde allerdings eine erweiterte Nutzung eingeplant.

Das Veranstaltungskonzept sieht auch vor, dass hier Konzerte, Festivals oder lokale Veranstaltungen abgehalten werden.

So wird sich der historische Eispavillon des Hotel Kulm nach der Restaurierung präsentieren. Rund 12 Millionen Franken lässt sich die Besitzerfamilie Niarchos die Instandsetzung samt Tribünenanbau kosten.

Im Restaurant sollen in einer Wechselausstellung historische Sportgeräte aus der bewegten Wintersportgeschichte von St. Moritz ausgestellt werden. St. Moritz war unter anderem 1928 und 1948 Austragungsort der Olymischen Spiele.

Die Arbeiten im Sommer: Die Grundstruktur der neuen Tribüne ist bereits zu erkennen. Die Renovierungsarbeiten am Pavillon sind ebenfalls in vollem Gange. (Foto: Küchel Architects)

Die Baustelle im Oktober: Die Dachstruktur der Tribüne steht bereits. Auch am Pavillon wird auf Hochtouren gearbeitet. Damit die Arbeiter auch bei tiefen Temperaturen arbeiten können, wurde das Gebäude eingehüllt und beheizt. (Foto: Claudia Bertoldi)

Der Eingangsbereich ist fast fertiggestellt. Noch fehlen die Tür und einige Fenster. Zumeist konnten die alten Elemente aus dem Jahr 1908 in aufwendiger Kleinarbeit restauriert werden. Fehlende Teile wurde originalgetreu nachgebaut. (Foto: Küchel Architects)

Die Tribüne wird 200 Zuschauer fassen. Besonders imposant ist das auskragende Dach, dass eine Nutzung bei jedem Wetter möglich macht.Die Dachkonstruktion besteht aus dreisimensionalen ausgefrästen Eschenträgern, das Dach selbst ist eine Konstruktion aus Holzkastenträgern. (Foto: Küchel Architects)

Der Innenausbau ist in vollem Gange. Von der alten Substanz wurde so viel wie möglich erhalten. (Foto: Claudia Bertoldi)

Besondere Sorgfalt war bei der Restaurierung und Instandsetzung der Fenster gefordert. Die meisten Fenster scheinen nach über 100 Jahren Lebenszeit nun wieder fast wie neu. Die Verglasung wurde komplett ersetzt. (Foto: Claudia Bertoldi)

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