Linktipp: Wo die Schweiz besonders "stürmisch" ist
Neue Karten des Bundesamts für Umwelt (Bafu) zeigen erstmals, wie stark welche Regionen in wiederkehrenden Perioden vom Sturm gefährdet sind. Für die Karten wurden die Böenspitzen für die ganze Schweiz berechnet und entsprechend dargestellt.
So geht aus den Karten etwa hervor, dass im Jura und den Alpen treten höhere Böenspitzen auftreten als im Mittelland und in den Alpentälern. Zudem zeigen sie erstmals für Wiederkehrperioden von 30, 50, 100 und 300 Jahren die Sturmgefährdung auf. Informationen zu Windextremen seien wertvoll bei der Abschätzung von potentiellen Schäden an Gebäuden, Infrastruktur und Wald oder im Bereich von Seen, schreibt das Bafu in seiner Medienmitteilung mit. Die Karten stehen auch als GIS-Daten zur Verfügung.
Ausgangslage für die flächendeckende Analyse bildeten Datensätze aus dem Zeitraum zwischen 1871 und 2011. Die Auswertungen basieren gemäss Bafu wiederum auf simulierten Daten aus einem deutlich längeren Zeithorizont als bisherige Studien. Für die Berechnugnen wurden insgesamt 83 Winterstürme mittels Schadeninformationen und hochaufgelöster Windsimulation durch ein Wettervorhersagemodell ausgewertet. Anschliessend wurden die Daten mit bestehenden Messungen verglichen und die Karten anhand dieser Grundlagen erstellt.
Wie sich die Sturmhäufigkeit und -intensität wegen des Klimawandels entwickelt, bleibt offen und bildet eine zentrale Fragestellung für die Forschung.
Die Karten wurden im Auftrag des Bafu von der Firma Meteotest zusammen mit dem Geographischen Institut und dem Mobiliar Lab der Universität Bern flächendeckend und in relativ hoher geographischer Auflösungdie Böenspitzen in der Schweiz berechnet. Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz hat sich am Projekt finanziell beteiligt. (mai/mgt)
Weitere Informationen: www.bafu.admin.ch/naturgefahren